Costa-Luminosa-Schiff

Woche 9

Freitag 03.03.17, Auf See, 28ºC

Wir navigieren weiter mit Kurs West/Südwest in Richtung Nuku’Alofa. In der Nacht überqueren wir die internationale Datumsgrenze. Die Uhren an Bord werden dann 23 Stunden, von 11W nach 13E vorgestellt.

Achtung Datumswechsel: 3. März >>> 5. März. In der Nacht von Freitag, den 03.03.2017 direkt auf Sonntag, den 05.03.2017.

Wir verlieren also einen ganzen Tag, aber wohin ist dieser Tag wohl verschwunden? Dann habe ich also nicht für 107 Tage bezahlt, sondern nur für 106, oder wie oder wohl oder doch?? Ich schnalle es nicht, vermutlich bin ich zu doof. Kann mir das mal jemand verständlich erklären? Hallo, ja ihr da draussen, ihr seid angesprochen !!!

Gestern Nacht, es muss so gegen 01 Uhr gewesen sein, bin ich auf meinem Balkon gestanden und da bot sich mir ein richtiges Spektakel: Rund herum, soweit ich sehen konnte, wurde die schwarze Nacht von hellen, lang anhaltenden Blitzen erleuchtet. Endlich ein Gewitter, denke ich, etwas Abkühlung täte richtig not. Es blitzte wirklich ununterbrochen, die halbe Stunde, die ich da draussen stand, hörte es eigentlich nie auf. Donner war keiner zu hören. Und wenn doch, dann nur leise und entfernt.

Heute, 09:30 Uhr hat der Herr Lektor Carlo Scopelliti wieder seinen enthusiastisch begrüssten Auftritt. Sein heutiges Thema: „Das Kreuz des Südens und seine Bedeutung“. Da muss ich einfach hin! Seine Lektionen sind jedenfalls immer eine Riesenshow.

Wir sind jetzt also wieder 3 volle Tage, NEIN natürlich nur 2 volle Tage (siehe Datumswechsel) auf See, bevor wir dann in Nuku’Alofa (Tonga) eintreffen. Und nachher geht’s dann Schlag auf Schlag nach Neu Seeland und Australien. Es bleiben, von heute an gerechnet dann noch 50 (.. oder doch nur noch 49? Ich glaube ich spinne!) volle Tage meiner fantastischen Reise übrig. Das macht mich jetzt schon ein bisschen unruhig. Muss ich schon mit packen anfangen?

Nein, Üse, mach dich jetzt nicht verrückt du alter Löli, es kommen noch so viele attraktive Destinationen. Bleib am Ball und geniesse weiter. (.. führe ich jetzt etwa schon Selbstgespräche?)


Auf Grund des nachhaltigen Eindrucks, den Bora Bora bei uns allen hinterlassen hat, liefere ich heute nochmals ein paar Bilder nach.
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Sonntag, 05.03.17, Auf See, 30ºC

Die Datumsgrenze - Auflösung

In der Nacht werden wir im Kalender vom 3. März direkt zum 5. März springen. Aber, da die Costa Luminosa (CL) zu dieser Zeit die Datumslinie überquert, werden die Uhren um 03:00 Uhr morgens um 23 Stunden vorgestellt, wodurch es danach der 5. März, um 02:00 Uhr früh sein wird. Diese Massnahme ist notwendig, um alle Stunden, die wir bisher auf unserem westlichen Weg  zurückgestellt haben, wieder auszugleichen; wenn immer in Richtung Sonne „gesegelt“ wird, sind die Tage immer etwas länger als 24 Stunden und wenn man sich nicht an die Regeln des Vorstellens der Kalendertage hält, erreichen wir Italien (Savona = Ende der Reise) zwar zur selben Ortszeit, aber mit einem Tag Unterschied.

Das hat die Besatzung des Schiffes von Magellan erfahren, bei ihrer Expedition um den Globus. Antonio Pigafetta, der während der Reise peinlich genau Tagebuch geführt hat, war erstaunt, als beim Landgang von Cape Verde festgestellt wurde, dass nach der Umsegelung der Welt in westlicher Richtung, Donnerstag der 10. Juli war, während an an Bord noch Mittwoch, der 9. Juli geschrieben wurde. Für mehrere Jahrzehnte gelang es keinem Astronomen, eine Erklärung dafür zu finden, dass dem Schiff 24 Stunden fehlten, bis es Pietro D’Anghiera möglich war, zu beweisen, dass das Schiff in Verzug gerät, jedes Mal, wenn es sich in den 24 Zeitzonen der neuen Zeit anpasst; das Prinzip der Zeitzonen war zu jener Epoche noch unbekannt.
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Liebe Community, ihr alle da draussen an den Empfängnisgeräten, aus der Schweiz und Deutschland und Schweden und sonst noch wo: Jetzt haben WIR – ich meine natürlich mich und die CL – euch geschlagen. Endlich. Und zwar mittels der Zeit. Wie das denn?

Durch die Umstellung des Datums (+2 Tage) sowie dem weiteren Entzug von einer Stunde, haben wir hier jetzt die gleiche Zeit wie ihr, sind aber 12 Std im Vorsprung! Ein Beispiel: Wenn bei euch abends 8 Uhr ist, haben wir ebenfalls 8 Uhr ABER bereits am darauf folgenden Tag am Morgen.

Diese 12 Stunden müssen wir jetzt eben wieder abarbeiten, bis wir in Savona – dem Ende meiner weltumspannenden Reise – ankommen. So, das musste einfach mal gesagt sein!! Jetzt sind wir wieder am Drücker, gell.
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Montag, 06.03.17, Nuku’Alofa (Tonga), 28ºC

Gegen 07:00 Uhr werden wir die Insel Tongatapu sehen können, wo sich Nuku’Alofa befindet. Wir werden südlichen Kurs aufnehmen und um 08:00 Uhr wird der „Pilot“ zu uns an Bord kommen, um uns zu unserem Anlegeplatz zu führen. Bei unserer Abfahrt werden wir die „Piha Passage“ passieren, und nachdem wir den Piloten in der Nähe der Insel Euaki ausgeschifft haben, werden wir mit süd-westlichem Kurs in Richtung Auckland navigieren. Dazu müssen wir eine Strecke von 1111 Seemeilen überwinden. Soweit die Übersicht aus dem Diario da bordo.

Das Königreich Tonga ist eine Inselnation in Polynesien. Es ist organisiert in Form einer monarchischen Konstitution, das momentane Oberhaupt ist König Tupou VI, welcher seit 2012 im Amt ist. Das Gebiet hat eine Fläche von 748 km², ca. 103‘000 EW welche auf 53 der insgesamt 173 Inseln leben. Die Hauptstadt ist Nuku’Alofa. Fast zwei Drittel der Einwohner leben auf der Insel im grössten Königreich von Tongatapu. Obwohl viele Tonganer in das bewohnte Zentrum der Insel gezogen sind, spielt in Nuku’Alofa  (wo der Lebensstil mit dem von Europa vermischt ist) das Familienleben und der Zusammenhalt immer noch eine sehr wichtige Rolle in der Kultur der Einwohner. Das tägliche Leben wird stark beeinflusst von polynesischer Tradition und dem christlichen Glauben. Z.B. alle Geschäfts- und Unterhaltungs-Aktivitäten werden von Mitternacht ab Samstag bis zum folgenden Sonntag eingestellt, während die Konstitution den Sabbath als heiligen Tag erklärt. Die Hauptattraktion der Stadt ist der königliche Palast, welcher sich in der Nähe des Stadtzentrums befindet. Gebaut wurde dieser in Neuseeland im Jahr 1867 im viktoriansichen Stil, und dann auf die Insel transportiert. Der Palast ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nahe des Palastes befindet sich der Pangan Si’i, ein öffentlicher Park, welcher für Gräber der Einwohner von Tonga (Mala’ekula) reserviert ist. Die offizielle Sprache der Tonganer ist Englisch.
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Dienstag, 07.03.17, .Auf See, 24ºC

Die Reise von Tonga nach Neuseeland hat gestern Abend 18:30 Uhr begonnen, also während dem Abendessen 1. Schicht. Fast unbemerkt hat meine Hütte den einfachen Hafen von Nuku’Alofa verlassen. Die See war ganz ruhig, aber es hat in Strömen geregnet. Über Nacht hat nun das Wetter aufgeklart, wir dampfen im Moment mit 18 Knoten/Std. Richtung Süd-Westen und haben bereits wieder 350 Seemeilen der vorgesehenen Strecke zurückgelegt. Die Ankunft in Auckland ist für Donnerstag 9.3.17 08:00 Uhr geplant.

Gestern habe ich per Hauspost eine persönliche Einladung von Kapitän Pietro Sinisi zu einem Cocktail-Empfang für morgen Mittwoch 20:00 Uhr erhalten. Was der wohl mit mir besprechen möchte? Vielleicht will er sich dafür entschuldigen, dass der Fax, den mir Baker & McKenzie auf meinen Geburtstag am 20.2. gesendet hat, erst vorgestern aufgetaucht ist. Nämlich im Speicher des Fax-Gerätes, das Dokument wurde partout nicht ausgedruckt.

Heute gibt’s im Grand Theatro wieder einen Vortrag von Lektor Carlo Scopelliti, Thema: „Das Maori-Volk von Neuseeland“. Muss ich natürlich hin. Anschiessend steht bei mir wieder mal Joga auf dem Programm.

Sonst wird heute wohl nicht viel los sein.
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Mittwoch, 08.03.17, Auf See, 19ºC

Wir navigieren weiter mit Kurs Südwest in Richtung Auckland. Während der Nacht haben wir den Gegenmeridian von Greenwich beim Längengrad 180º West überquert und haben damit die östlichen Längengrade erreicht.

Heute Morgen stehe ich um 06:30 Uhr auf, streife mir meine Velo-Trainingssachen über und gehe um 07:00 Uhr zum Frühstück 1. Teil. Es gibt nur ein Müesli und etwas zu trinken, damit ich nicht mit ganz leerem Magen ins Training muss. Warum denn so früh?
Weil sonst gegen 09:30 Uhr schon wieder alle Trainingsvelos belegt sind! Die Tage auf See werden vom Publikum hier rege benutzt, um sich sportlich zu betätigen und die 8 zur Verfügung stehenden Velos sind schnell alle belegt. Danach wird geduscht um anschliessend den 2. Teil des Zmorgens – Brot, Butter, Honig usw. – zu verspeisen.

Nun bin ich zurück vom Training und Zmorge. Es ist zum Verzweifeln: Auch der frühe Besuch in der Gym hat viele nicht davon abgehalten, auf das Velo zu sitzen und zu strampeln. Ich wartete eine geschlagene Viertelstunde, bis eines davon frei wurde. Da muss ich wohl das nächste Mal bereits um 6 Uhr aktiv werden, da macht das Fitnesscenter nämlich auf. Meine Trainingseinheit, welche ich alle 2-3 Tage absolviere, dauert dann jeweils entweder 45 Minuten oder 20 km, je nachdem was ich früher erreiche. Mit Kopfhörer, iPhone und Schweissband bewaffnet spule ich dann vor einer sehenswerten Kulisse mein Programm ab. Die Gym liegt direkt über der Brücke und weitet sich über die ganze Breite des Schiffes aus. Riesige Fenster, die bis zum Boden reichen, erlauben einen Blick auf das weite, blaue Meer. Du sitzt also auf dem Bike – übrigens: die Sättel hier sind eine wahre Katastrophe – schwitzt wie eine Sau und schaust dabei auf den vorbeiziehenden Süd-Westpazifik. Schon Klasse, gell.

Die gestrige Einladung durch Kapitän Sinisi entpuppte sich schnell als Grossveranstaltung. Das Theatro Grande war proppenvoll mit deutschsprachigen Gästen und nach einer kurzen „geradebrechten“ Rede durch den Flösser gab’s ein Selfie: Kapitän mit Publikum. Nachdem jeder einen Drink in Empfang nehmen durfte, war’s auch schon wieder vorbei mit der Audienz. Jetzt dürfen wir dann dieses Foto hier auf der CL für 5 Euro kaufen. Das ganze Getue war also nichts weiter als ein Werbegag des hauseigenen Fotostudios.

Gestern Abend nach dem Apéro mit dem Kapitän besuchten wir auch die Tanz- und „Brüll“-Show eines Maori Ensembles. Die halbnackten Damen und Herren veranstalteten ein Spektakel, bei welchem einem Hören und Sehen verging. Kriegstänze mit Speeren und Gebrüll vom feinsten. Jeder kennt doch die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, die All Blacks.
Vor jedem Länderspiel führen sie den Haka auf, einen Ritualtanz der Māori, um ihre Gegner einzuschüchtern und um sich selbst zu motivieren. Der Haka wird oft als Herausforderung zum Kampf beschrieben. Seit der Tour der New Zealand Natives von 1888/89 ist der Haka ein fester Bestandteil des neuseeländischen Rugby. Die Natives tanzten den Haka Ake Ake Kia Kaha, die 1903 in Australien tourende Mannschaft den spöttischen Haka Tupoto koe, Kangaru! Die Tradition des heutzutage bekanntesten Haka mit dem Titel Ka Mate – zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Te Rauparaha, dem Stammesführer der Ngāti Toa – begründeten die All Blacks im Jahr 1905. Die All Blacks von 1924 verwendeten den eigens komponierten Haka Ko Niu Tireni, kehrten dann aber zu Ka Mate zurück.


Vor einem Tri-Nations-Spiel gegen Südafrika am 28. August 2005 in Dunedin führten die All Blacks den völlig neuen Haka Kapa o Pango auf. Dieser war komponiert worden, „um die multikulturelle Zusammensetzung der neuseeländischen Bevölkerung zu betonen, insbesondere den wachsenden Einfluss der Polynesier“. Der neue Haka wird nur zu besonderen Anlässen aufgeführt und soll Ka Mate nicht ersetzen. Kapa o Pango endet mit einer umstrittenen, auf das gegnerische Team gerichteten Geste des „Hals-Durchschneidens“. Dies führte zu Vorwürfen, der neue Haka rufe zu Gewalt auf und sende ein falsches Signal an die Fans. Eine von der NZRFU eingesetzte Expertenkommission kam zum Schluss, dass die Geste in der Kultur der Māori eine völlig andere Bedeutung hat. Laut Komponist Derek Lardelli steht sie für das Ziehen lebenswichtiger Energie in die Herzen und Lungen.
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Und hier noch einige wissenswerte Informationen über Auckland:

Der Ballungsraum Auckland (maorisch: Tämaki-makau-rau), auf der Nordinsel Neuseelands ist mit über 1,4 Millionen Einwohnern – das ist ein Drittel der Landesbevölkerung – die mit Abstand grösste Agglomeration des Landes. Die Maori-Bezeichnung Tämaki-makau-rau bedeutet „junge Schönheit mit 100 Liebhabern“. Die Stadt wird auch „die Stadt der Segel genannt“. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren von George Eden Auckland. Im Jahre 2010 hat die Stadt vom „Mercer Quality of Living Servey“ den 4. Platz für die Lebensqualität, den die Stadt bietet, erhalten. Platz 13 als eine der grünsten/ der Welt. Vom „Economist World Most“ wurde sie als menschengerechteste Stadt auf den10. Platz gewählt.

Das Zentrum dieses Ballungsraumes schliesslich befindet sich auf einem Isthmus , der durch den Waitemata Harbour vom Hauraki-Golf und dem Manukau Harbour von der Tasman-See her gebildet wird. An der engsten Stelle, zwischen Mangere Inlet und und dem Tamaki River, der kein Fluss ist, sondern ein Meeresarm des Hauraki-Golf, ist die Landenge weniger als 2 Kilometer breit. Beide Naturhäfen werden durch Brücken überspannt. Die wichtigste Brücke des Waitemata Hafens ist die stark befahrene Auckland Harbor Bridge, die Mangere Brücke führt über den Manakau Hafen.


Grosse Teile Neuseelands stehen unter dem Einfluss des Pazifischen Feuerrings, so auch die Gegend um Auckland. Die Stadt selbst wurde auf einem aus Basalt bestehenden Vulkanfeld, dem Aucklandfield, gebaut. Dieses besteht aus 48 nicht mehr aktiven Vulkanen. Sie prägten die Landschaft insofern, als sie entweder als Inseln aus dem Meer herausragten, oder Hügel, Seen oder Lagunen bildeten. Die ersten Eruptionen begannen etwa vor 60‘000 bis 140‘000 Jahren, während der letzte grosse Ausbruch vor weniger als 1000 Jahren den grössten noch erhaltenen Vulkan – den Rangitoto vor der Ostküste der Stadt – bildete. Rangi bedeutet „Himmel“ und Toto „Blut“, was darauf schliessen lässt, dass die Insel ihren Namen von den Maori bekam, die die letzte Eruption noch erlebten. Somit brach dieser Vulkan um oder nach 1350 letztmals aus.
Donnerstag, 09.03.17, Auckland, 16ºC

Dies mal vorneweg:
In der vergangenen Nacht war das Wetter jenseits von Gut und Böse: Es stürmte wie verrückt (über 90 km/Std) und der Starkregen peitschte von Backbord – also meiner Seite – gegen die CL. Mit dem gewaltigen Seegang war während Stunden in der Nacht ein Höllenritt der allerfeinsten Sorte angesagt. Ich konnte praktisch kein Auge zu tun und hatte langsam das Gefühl Seekrank zu werden. So ein leicht kotzübles Gefühl drängte sich in meinen Magen. Passiert ist zum Glück aber nichts. Es schien mir, als dass meine Hütte unbeeindruckt mit 18 Knoten/Std ihren Weg nimmt und weder links noch rechts schaut. Einmal gab es einen Höllenknall, da müssen wohl sämtliche Passagiere in ihren Betten gestanden haben, und ich hätte mich nicht gewundert, wenn darauf ein Alarm losgegangen wäre. Aber nichts geschah. Die Ursache des Lärms bleibt mir bis jetzt verborgen.


In den frühen Morgenstunden ist es möglich, die Lichter der Küste Neuselands vor uns rechts zu sehen. Anschliessend werden wir zwischen der Insel Coppermine auf der rechten Seite und der Insel Groper auf der linken Seite hindurch fahren. Danach werden auf unserer linken Seite zuerst die Insel Hauturu und danach die Insel Matangi sichtbar werden. Mit Kurs 218 fahren wir an der Küste entlang und nehmen gegen 07:00 Uhr den Lotsen an Bord. Mit Kurs Südost beginnen wir in den Rangitoto Kanal, dem Eingangskanal zum Hafen von Auckland einzufahren. Bei Abfahrt werden wir über den ausgehenden Kanal Richtung Sydney navigieren.

Auckland hat über eine Million Einwohner und ist das grösste städtische Gebiet Neuseelands. Die Stadt ist das wichtigste Handels- und Industriezentrum, aber nur ein paar Minuten von der Stadt entfernt kann man einsame Strände, Wälder und atemberaubende Landschaften geniessen. Die Stadtlinie wird von der Harbour Brücke, dem glitzernden Wasser des Waitemata Hafens und des Golfs von Hauraki dominiert und ist eingerahmt vom Vulkankegel der Rangitoto Insel.

In der Nacht von Donnerstag (09.03) auf Freitag (10.03.) werden wir wieder einmal unsere Uhren bemühen müssen und stellen diese um 1 Stunde zurück. Dann wäre also wieder eine Differenz von +11 Std (Vorsprung) massgebend, die wir auf Euch Bleichgesichter haben.

S. und ich werden heute mit dem Bus einen 4-stündigen Ausflug in die Metropole von Neuseeland unternehmen. Was wir dabei sehen werden ist:
- Auckland, Auckland Harbour Bridge, Davenport Shopping
- Strände von Narrow Neck, Okahu, Mission Bay
- Bastion Point
- Park Auckland Domain, Parnell Village.
Das Wetter soll gemäss Vorhersage sehr schlecht bleiben. Gewitter und Sturm zwingen mich sicher, den Regenschutz umzuhängen. Aber da wir ja im Bus sind, dürfte dieses Sauwetter nicht von allzu grosser Bedeutung sein. Wir lassen uns die gute Laune nicht beschädigen.


Auckland Tour

Es ist kaum zu glauben, aber nach dem Zmorge lässt der Wind nach und es regnet nicht mehr. Mit dem Car C5 verlassen wir das Hafengelände und starten die angesagte Tour. Mir fällt sofort auf, wie grün die Stadt ist. In der Innenstadt haben die hohen Bürogebäude und Geschäftshäuser mit dem dominanten Sky Tower (342 m hoch) deutlich den Vorrang. Geht man aber nur schon einige Strassen weiter Richtung Peripherie, dann haben sofort die kleineren Läden und die Wohnquartiere ihre Dominanz. Rund 70 % aller Neuseeländer haben ein Eigenheim, das sieht man hier ganz ohne Zweifel. Es gibt Wohnquartiere, die sind richtig schnuckelig; Rot-Braune Backsteinhäuser wechseln sich mit filigranen Holzkonstruktionen ab. Nichts ist eng und immer wieder Parks und Grünflächen, viel Lebensqualität eben. Wir unterbrechen in einem pulsierenden Aussenquartier unsere Fahrt, um zu Fuss die Gegend zu erleben. Neuseeländer sind ausnehmend höflich, entgegenkommend und ebenso neugierig. Mit jeder oder jedem darfst du sprechen, sie anquatschen und sogleich wollen sie wissen, woher du bist. Kleine Läden, Beizen und Boutiquen wechseln sich in bunter Reihenfolge ab. Ich hätte gene noch etwas geplauscht hier, aber unser Reiseführer mahnt uns zur Weiterfahrt. Nach 4 Stunden ist der Auckland City Trip schon wieder vorbei. Wenn mich nun jemand fragt, ob ich Auckland, geschweige denn Neuseeland gesehen habe, dann kann ich nur ganz kleinlaut mit einem „Ja“ antworten. Das war eigentlich nichts, nur ein Hauch Maori Kultur ist zu mir gedrungen. Aber ich habe doch eine ganz winzige Ahnung, wie unser Antipode da zwischen dem fernen Pazifik und der Tasman-See einzuordnen ist.

 
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