Costa-Luminosa-Schiff

Woche 11

Freitag, 17.03.17, Melbourne, 18ºC

Heute Abend um 18:00 Uhr, wenn wir Melbourne verlassen, werden wir zu Beginn auf die Route zurückkehren, die wir vorab in Richtung Hafen entlang gefahren sind. Anschliessend werden wir auf dem Meer die Route 235 einschlagen und mit 5 Seemeilen Abstand entlang der Küste navigieren. Unser nächstes Ziel heisst Perth, das wir in 3 Tagen erreichen werden.

Zuvor aber werden S. und ich den Weg in die Stadt unter die Füsse resp. Räder nehmen. Unser Entscheid, den City Walk um einen Tag zu verschieben war goldrichtig. In der Nacht hat es hier geblasen wie verrückt und dabei alle Regenwolken vertrieben. Um 9 Uhr machen wir den Checkout von der CL, der Himmel ist stahlblau und das Thermometer zeigt angenehme 19 Grad. Ein Shuttle-Bus bringt uns von der Pier weg direkt ins Herzen der Stadt, zum Arts Center in Melbourne. Wir bezahlen für diesen Transport 15$ AUS bekommen aber dafür eine Tageskarte, die für alle Busse und Trams den ganzen Tag gültig ist. Bevor wir aber den Bus betreten können, müssen wir durch die rigorosen Kontrollen der Australischen Einwanderungs-Behörden. 3 Kontrollen sind nötig, inklusive dem Strammstehen vor einem Drogenhund, welcher schnüffelnd an uns vorbei geführt wird.

Die City of Melbourne ist eine einzige Shopping Mall. So viele Läden und Shoppingcenter auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Und Menschen hat es hier, alle Strassen und Bürgersteige sind voll davon. Im Gegensatz zu Sydney ist die Stadt voller Leben. Sydney, businessorientiert, mehr das Banken- und Börsenzentrum, Melbourne jedoch ist ein einziges Einkaufs- und Food Center, lebendig, grün, farbig, pulsierend, freundlich, es ist eine Freude hier zu flanieren. Da kann ich doch gleich mal einen Boomerang kaufen, den ich als Souvenir in meiner Wohnung neben der Sega-Trommel aus Mauritius aufhängen kann. Wenn man dir die Augen verbindet, dich in Melbourne auf eine Kreuzung stellen würde und du erraten müsstest, wo auf der lieben Welt du gerade bist, gäbe es keine Alternative als:
Zürich. Wieso Zürich?

Das Gebimmel und die Gleisgeräusche der Strassenbahnen hier sind exakt die gleichen wie in Zürich. Trams allenthalben, wohin man schaut. Es gibt ein Restaurant-Tram, wo man drinnen Essen und Trinken kann, es gibt ein HopOn-HopOff-Tram, wie die gleichnamigen Busse in den meisten Grossstädten dieser Erde. Wenn man dem Yarra-River Richtung Osten entlang blickt, entdeckt man die grossen Flutlicht-Maste des Rod Laver Stadions, dem australischen Heiligtum aller Tennisfreunde. Die Flanders Street Station, ein riesiger Kopfbahnhof, gebaut vor 120 Jahren im Viktorianischen Stil, hinter meinem Rücken, vereint die Zugfahrer ebenso wie alle Trainspotter, die mit ihren Kameras bewaffnet herumlungern.
Der arme S. wollte seiner Schwester ein T-Shirt des bekannten Hardrock-Café kaufen. Wir finden aber auch nach langem Suchen kein Restaurant gleichen Namens. In der nächstgelegenen Tourist Information nachgefragt, erfahren wir staunend, dass es in ganz Australien nur gerade 2 dieser Institutionen gibt. Nämlich eines in Sydney und das andere in Surfers Paradise. Also nichts mit T-Shirt. Nach etwa 3 Stunden fahren wir mit dem Bus wieder zurück zur CL, voller Eindrücke dieser herrlichen Millionen Stadt.


Ich werde heute die Reihe der Portraits von COSTA Angestellten auf der CL fortsetzen. Manchmal ist es schwierig den oder die so „fotogen“ wie möglich vor das Objektiv zu kriegen. Ich frage dann jeweils vorab, ob es erlaubt sei, ein Bild zu schiessen. Und weil ich diese Bilder mit meinem iPhone mache – ich will nicht jederzeit meine SONY Kamera mit mir herumschleppen – kann es passieren, dass ich das „Opfer“ nicht optimal ablichten kann.
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Samstag, 18.03.17, Auf See, 13ºC

Wir navigieren weiter nach Perth. Seit dem Anfang der Weltkreuzfahrt haben wir bereits 19‘780 Seemeilen zurückgelegt und bis zum Ende fehlen uns noch 11‘430 Seemeilen.

Perth ist die Hauptstadt und mit Abstand größte Stadt des australischen Bundesstaates Western Australia. Perth wurde am 12. August 1829 am Swan River nahe dessen Mündung in den Indischen Ozean von Captain James Stirling gegründet, mit dem Ziel, die Franzosen von der Besiedlung des australischen Westens abzuhalten. Die offizielle Gründung von Perth war im Jahr 1856. Die Stadt wurde auf Wunsch des britischen Kriegs- und Kolonialministers Sir George Murray nach der schottischen Stadt Perth benannt, in der er geboren war.

Die nächstgelegene größere Stadt, Adelaide, liegt 2139 km entfernt. Heute leben etwa 1,97 Mio. Einwohner im Großraum Perth (Stand Juni 2013). Perth bezeichnet im eigentlichen Sinne den Großraum Perth, die Metropolitan Area Perth. Sie besteht heute aus 30 selbständigen Kommunen mit eigenen Verwaltungen (Local Government Areas). Die eigentliche City of Perth ist vergleichsweise klein. Sie beherbergt unter anderem das Bankenviertel und die Börse, das Vergnügungsviertel Northbridge, eine Einkaufsmeile als Fußgängerzone (Hay Street/Murray Street) und den Sitz des Landesparlaments. Sie hat nur gut 12.000 Einwohner. Der Vorsitzende des Perth City Council ist gleichzeitig der Lord Mayor und der oberste Repräsentant der ganzen Stadt. 2007 wurde mit Lisa Scaffidi erstmals eine Frau in diese Position gewählt.

Das Gebiet der viertgrößten australischen Metropole hat mittlerweile die Größe von 5400 km² überschritten und erstreckt sich von den Stränden am Indischen Ozean ostwärts bis zu den Ausläufern der Darling Range. Das Zentrum liegt etwa zehn Kilometer Luftlinie vom Indischen Ozean entfernt im Binnenland. Die City liegt dort, wo der Swan River sich zu einem See ausdehnt. Die Flussmündung wurde bereits 1886 vom Wasserbauingenieur C.Y. O’Connor zum Hafen ausgebaut, gehört aber zur selbständigen Stadt Fremantle. Der Swan River wird nicht von größeren Schiffen befahren.
Als „Seele der Stadt“ bezeichnen viele Bürger von Perth den Kings Park, ein 400 Hektar großes Gelände am Rande der City, das zu einem Großteil noch aus ursprünglichem australischen Buschland besteht. Den südlichen Teil des Parks nimmt der Botanische Garten ein. Es gibt ein Restaurant, Sportanlagen, Denkmäler, ein Open-Air-Kino und Platz für Picknicks und Wanderungen. Von der Höhe des Parks hat man auch einen Blick auf den Swan River, der sich an dieser Stelle zu einem See erweitert, und auf die Glas- und Betonbauten an seinem Ufer. Sie sind ein Resultat des westaustralischen Bodenschatz-Booms. Dabei wurde manches alte Gebäude für die modernen Bauten entfernt. Perth, schon 1829 von britischen Siedlern gegründet, weist auch alte Gebäude auf wie etwa das Government House (1864), die Deanery (1859), die Town Hall (1867) oder His Majesty’s Theatre (1904). Der älteste Park ist Stirling Gardens (1845), das älteste Gebäude ist das Old Courthouse (1836). Das größte Gebäude in Perth ist das Hochhaus Central Park mit 226 Metern und 51 Etagen, gefolgt vom Bank West-Gebäude mit 214 m und 52 Etagen.


Perth gilt als eine Metropole des Segel- und Wassersports. Die Wassertemperatur des Indischen Ozeans ist aufgrund einer Meeresströmung, die von der Antarktis kommt, relativ niedrig und liegt beständig bei 20 bis 22 °C. Beliebtes Ausflugsziel – unter anderem auch für Taucher – ist die vor der Küste gelegene Insel „Rottnest Island“ (im örtlichen Dialekt kurz „Rotto“).

Perth ist katholischer und anglikanischer Erzbischofsitz und unter anderem ein wichtiges Finanzzentrum. Außerdem befindet sich hier mit der Perth Mint eine von zwei Münzprägeanstalten des Kontinents Australien. Perth ist die westliche Endstation der Transaustralischen Eisenbahn, der Indian Pacific Railway, die durch die Nullarbor-Wüste bis nach Sydney führt.
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Sonntag, 19.03.17, Auf See, 20ºC

Wir navigieren weiter nach Perth. 

Heute Vormittag war ich wieder im Fitness und habe auf dem Velotrainer in einer Stunde 26.2 km abgespult, bei min 80 rpm und 100 Watt Belastung. Da zur gleichen Zeit zwei Veranstaltungen auf der CL aktiv waren, hatte ich kein Problem, ein freies Gerät zu finden. Draussen vor den Panorama-Fenstern der Gym war wolkenloser, blauer Himmel und der starke Wind aus Osten zauberte auf die See weisse Schaumkronen. Da ich immer mein iPhone mit den Kopfhörern ins Training mitnehme, höre ich mir während der Stramplerei gute Musik (Zucchero, Gilbert O’Sullivan, Sting ..) an, die beflügelt und einen schönen Rhythmus vorgibt. Die Stimmung war eindrücklich und so fiel mir das Training für einmal ganz leicht.

S. und ich wollten auf Grund des sonnigen Wetters eigentlich wieder unsere 30-minütige Sonnenschein-VitaminD-Kur auf Deck 11 machen, aber der Wind war so steif und so frisch, dass wir das Vorhaben nach 5 Minuten stornieren mussten und einen windgeschützten Ort an der Bar aufsuchten.
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Sonntag, 19.03.17, Auf See, 15ºC

Schlechtwetterfahrt

Heute schreiben wir den 72. Tag meiner Weltumrundung. Wir befinden uns auf dem Weg zwischen Melbourne und Perth, etwa 800 Seemeilen vor dem Zielhafen. Es ist Mittag, kurz nach 12 Uhr. S. und ich sitzen auf Deck 9 im Speisesaal und verdrücken einen Hamburger vom Grill und ein paar Fries. Unser Tisch liegt direkt am Fenster, welches von der Decke bis zur unteren Brüstung – ca. 20 cm über Boden - reicht. Vor dem Fenster spielt sich eine ganz und gar unerfreuliche Geschichte ab, nämlich das Wetter.

So grau und so nass und so stürmisch war es schon lange nicht mehr. In den Chilenischen Fjorden allenthalben, aber man kann sich einfach nicht daran gewöhnen. Den ganzen lieben langen Tag auf See, du kannst der tristen Brühe da draussen nicht entkommen, keine Möglichkeit. Es wäre so schön, jetzt auf Deck 11 eine halbe Stunde sonnenbaden und nachher an der Poolbar ein Shandi (Bier mit Sprudel, bei uns ein Panaché) zu trinken. Was für Möglichkeiten hast du denn da sonst noch? Immer im Zimmer auf dem Bett rumliegen ist mit der Zeit echt ätzend, bei Felix an der grossen Bar einen Espresso trinken – mit der Zeit kriegst Du vom vielen Kaffee Magenbrennen. Ein bisschen auf der CL herumlaufen – hast Du schon hundertmal gemacht. Du kennst jetzt jeden Winkel, jeden Laden, jedes Restaurant und jede Toilette auf deiner Hütte.

Also: Was tun ?

Tagebuch schreiben, meiner Community von den Freuden und Leiden eines Kreuzfahrenden Weltenbürgers berichten. Ja das ist eine gute Idee. So vergeht a) Zeit und b) kann der katerähnliche Zustand etwas abgefedert werden, weil man dazu ja das Gehirn einschalten muss.

Der Wetterbericht für morgen Montag ist gemäss Information von der Brücke um 12 Uhr auch nicht viel besser. Dann muss ich halt wieder schauen, was so abgeht. Ich habe heute noch mit Lena - ihr erinnert Euch, das kleine Mädchen mit den Zöpfen und dem Grosi - gesprochen. Ihr macht das Sch..wetter nichts aus, sie geht dann einfach für Stunden in den Kinderclub. Schön, dass Kinder sich von solchen trivialen Dingen nicht aufhalten lassen. Dies ist ein grosser Trost.

Deshalb gehe ich morgen auch in den Kinderclub !
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Montag, 20.03.17, Auf See, 13ºC

Wir navigieren weiter Richtung Perth. Am Nachmittag werden wir die Insel Eclipse auf der rechten Seite passieren und die ersten Lichter der Süd-Westküste werden sichtbar sein. Am Abend passieren wir Kap Leeuwin und werden uns der Nordroute nähern. In der Nacht werden wir auf Steuerbord Kap Naturaliste verlassen und fahren mit nördlichem Kurs in Richtung des Hafens von Perth.

Seit dem Anfang unserer Weltkreuzfahrt haben wir bereits 20‘800 Seemeilen zurückgelegt und bis zum Ende fehlen uns noch 15‘460 Seemeilen.

Perth
Perth ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Western Australia. Sie erstreckt sich entlang der Swan und Canning Flüsse, zwischen dem indischen Ozean im Westen und und den alten Sterling Ranges im Osten und ist die geografische Antithese von Hamilton, der Hauptstadt von Bermuda. Der Ort, wo Perth heute ist, ist seit Tausenden von Jahren von Gruppen des Nyoongar Stammes und ihren Vorfahren besetzt worden. Ihre Spuren gehen etwa 40‘000 Jahre zurück. Im Dezember 1696 ankerten drei Schiffe der Flotte von Willem de Vlamingh – die Nijptangh, die Geelvinck und Het Weseltije – vor Rottnest Island. Am 9. Januar 1697 landete eine gut bewaffnete Gruppe in der Nähe des vor ihnen liegenden Cottesloe Beach und marschierte in Richtung Osten auf den Swan River in der Nähe von Freshwater Bay zu. So versuchten sie, in die Nähe einiger Nyoongars zu kommen, um sie über das Schicksal der Überlebenden der Ritterschaft van Holland im Jahre 1694 zu befragen. Schliesslich segelten sie nach Norden, aber nicht bevor De Vlamingh den Swan River benannt hatte.

Perth wurde 1829 als Kolonie am Swan River gegründet, wuchs aber sehr langsam, bis 1850, als Sträflinge hierher gebracht wurden, um den Arbeitskräftemangel auszugleichen. Viele der schönen Gebäude in Perth, wie z.B. das Government House und die Perth Town Hall, wurden unter Verwendung von Strafgefangenen gebaut. Dennoch ist die Entwicklung von Perth langsamer gewesen, als die von anderen Städten des Ostens, bis zur Entdeckung von Gold in den 90ern des 18. Jahrhunderts, welches die Bevölkerung um ein vierfaches in einem Jahrzehnt wachsen liess und es einen Boom im Baugewerbe gab.
Dienstag, 21.03.17, Fremantle - Perth, 20ºC

News von der Brücke
Gegen ca. 06:00 Uhr navigieren wir Steuerbord entlang des Leuchtturms von Kap Vlaming. Danach passieren wir die Insel Rottnest, ändern dann den Kurs in Richtung Osten und kurz danach werden wir den Lotsen des Hafens an Bord nehmen. Er wird uns bis zu unserer Anlegeposition begleiten. Die CL wird Perth gegen 22:00 Uhr wieder verlassen und dann werden wir den Schifffahrtskanal, welcher mit Bojen markiert ist, in Nord-Westlicher Richtung entlang fahren. Wir setzen dann während der Nacht die Navigation im indischen Ozean in Richtung Colombo fort. Wir werden dann während 7 Tagen kein Land mehr sehen.

Hafeninformation
Fremantle liegt an der Mündung des Swan River 19 km von Perth entfernt, der Hauptstadt des Staates Western Australia. Die Stadt ist nach Charles Fremantle, Offizier der Royal Navy und der erste Europäer der im Auftrag von König George IV von England das Gebiet in Besitz nehmen sollte. Er wurde Mitbegründer der freien Kolonie von Swan River, zusammen mit einem anderen Offizier der Royal Navy, James Stirling, im Frühjahr 1829. 1850 landeten die ersten Sträflinge aus England in der kleinen Kolonie. Während des 2. Weltkrieges wurde der Hafen von Fremantle von den Alliierten als U-Boot Basis verwendet, die im pazifischen Ozean  operierte. Fremantle ist seit 1982 Partnerstadt von Capo d’Orlando in der Provinz von Messina IT; tatsächlich waren Einwohner aus Orlandina nach dem Krieg nach Fremantle ausgewandert. Unter der Bevölkerung gibt es fast 6‘000 Orlandini oder Nachkommen.

S. und ich sind für die Stadtrundfahrt mit dem Bus für 14:30 Uhr eingeteilt. Auf dieser Tour werden wir die lebendige, moderne Stadt Perth entdecken, wo sich die Wolkenkratzer, die das Zentrum beherrschen, mit faszinierenden Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert abwechseln.

Um punkt 09 Uhr gehen S. und ich von Bord, um den freien Vormittag in Fremantle zu nutzen und ev. etwas einzukaufen. Das Wetter ist, na ja, sagen wir mal ziemlich bewölkt, aber immerhin regnet es nicht. Der Shuttle-Bus bringt uns direkt ins Zentrum, wo 2 nette, mit roten Westen ausgestattete Helfer uns eine Karte und weiterreichende Informationen übergeben, wo was ist. Im Passenger-Terminal werden wir an einem Hund vorbeigeführt, welcher bei S. plötzlich hochsteigt und an seiner Bauchtasche schnüffelt. Ein Offizier der Einwanderungsbehörde fragt nach, ob er Devisen mit sich führe. Und tatsächlich: S. hat sowohl australische wie amerikanische Dollar in seiner Tasche, neben einigen hundert Euro und auch Münzen in den diversen Währungen. Und der Hund hat das gerochen, hat man noch Worte! Jetzt gibt es nicht nur Drogen- oder Sprengstoffhunde, nein jetzt hetzen die Behörden auch noch Devisenhunde auf dich. Das Ganze löst sich aber in Minne auf, weil der Betrag der eingeführten Gelder einen bestimmten Wert nicht übersteigt.

Fremantle mit seinem Zentrum ist ein hübscher Ort mit vielen Läden und wohlgeordneten Strassen, Kirchen, 2 alten Gefängnissen und Restaurants, klein, aber fein. In einem Souvenirshop posten wir T-Shirts in verschiedenen Farben und Grössen. S. hat Haare wie ein Pudel und als wir an einem Barbershop vorbeikommen, halte ich ihn an, doch endlich mal zum Coiffeur zu gehen. Er überlegt nicht lange und kurz darauf sitzt er auf dem Stuhl um sich bei Kelly und für $22.50 die Haare perfekt schneiden zu lassen. Da die Hairdresserin natürlich wissen will, woher wir kommen, löst meine Erklärung – S. kann kein Wort Englisch, ich amtiere immer und überall als Übersetzer - grosses Erstaunen aus und so plaudern wir noch eine geraume Weile über unsere grosse Reise. Verwunderlich ist nur, dass diese Kelly tatsächlich Ur-Grosseltern am Genfersee hatte, welche vor langer Zeit nach Australien ausgewandert sind. Vor zwei Jahren war sie zum ersten Mal in der Schweiz um ihre Wurzeln zu suchen und zu finden – ist immer wieder erstaunlich, wie klein die Welt doch ist. Nach 2 Stunden herumwandern und lädelen kehren wir wieder zur CL zurück.

Nach einem veritablen Wolkenbruch über die Mittagszeit bringt uns der Pullman Bus mit der Nr. C44 ab 15:00 Uhr auf die Rundfahrt „Panoramatour durch Perth“. Wir fahren von Fremantle aus Nordwärts der Küste entlang und passieren bald den bekannten Strand Cottleshoe Beach. Es ist auffallend, wie viele Ein- oder Zweistöckige Häuser, besser Villen, den Weg säumen, und zwar über viele Kilometer. Da wohnen viele reiche Leute in tollen Häusern, mit ganz viel Grün drum herum. Alles ist blitzblank sauber, vor vielen Häusern stehen teure Autos. Die Strände hier bestehen aus feinem weissen Sand, sind breit und einladend. Da wir aber leider keine Zeit zum Baden haben führt uns der Weg weiter zum Royal Perth Yacht Club mit seinen vielen hundert Booten, kleinere und grössere und dazwischen die ganz grossen Brummer. 1987 wurde hier der Ameria’s Cup der Super-Rennjachten ausgetragen. Es war die 26. Austragung und das erste Mal seit 132 Jahren, dass der Pokal nicht von den Amerikanern verteidigt werden konnte. Es war gleichzeitig auch das letzte Mal, dass 12-Meter Yachten zum Einsatz kamen.

Nun geht’s über eine stark frequentierte Autobahn direkt in das Herz von Perth hinein. Eine moderne Grossstadt mit etwa 2 Dutzend Wolkenkratzern, vielen Kirchen und noch mehr Grünanlagen. Der Glockenturm mit den Glocken von St. Martins in the Field fällt ganz besonders auf durch seine futuristische Architektur. Die Glocken sind ein Geschenk an die Stadt Perth zu den Millenium-Feierlichkeiten. Zwölf Glocken stammen aus der St. Martins-Kirche am Trafalgar Square in London. Sie wurden teilweise im 14. Jahrhundert gegossen und 1988 West-Australien anlässlich der 200-Jahr-Feier Australien geschenkt. Die restlichen Glocken wurden später installiert. Sie läuten täglich zwischen 12 und 13 Uhr.

Wir machen Halt im bekannten Stadtpark Kings Park, der, auf einer Anhöhe gelegen, einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit dem Swan River bietet. Auch der Botanische Garten von Perth ist hier Zuhause. Leider haben wir wegen der anbrechenden Dunkelheit sowie der bereits eingesetzten Rush hour nicht mehr Zeit, diesen herrlichen Ort zu geniessen. So fährt uns dann der Bus wieder zurück zur CL. Nicht aber ohne vorher kurz Station beim Fremantle Gefängnis gemacht zu haben. Das Fremantle Prison war einst eines der berüchtigtsten Gefängnisse des Britischen Empires. Hier waren britische Sträflinge sowie örtliche, militärische und Kriegsgefangene untergebracht. Heute gilt es als eines der wichtigsten Kulturerbe des Landes. Gleichzeitig beinhaltet es auch ein Backpacker-Hotel.

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Mittwoch, 22.03.17, Auf See, 20ºC

Wir navigieren im Indischen Ozean Richtung Colombo. Seit dem Anfang der Weltkreuzfahrt haben wir bereits 21350 Seemeilen zurückgelegt. Es fehlen uns noch 9850 Seemeilen.

Heute ist Lektor Carlo Scopelliti wieder an der Reihe, um 09:30 Uhr, mit dem Vortrag „Die Sakralarchitektur des Hinduismus“. Schon sein Einführungsvortrag über die Religionen Indiens war ein Genuss; also werde ich auch dieses eloquente Teilwerk seines umfassenden Wissens aufsaugen.

Gleichzeitig werden die verehrten Gäste im Diario di bordo auf folgendes hingewiesen:
Einreise Indien: Wir informieren, dass Sie einen Umschlag mit vier Einwanderungskarten für die Häfen von Cochin, Goa und Mumbai erhalten. Wir bitten Sie, die 4 Einwanderungskarten in den vorgesehenen Freiräumen zu unterzeichnen. Die Unterzeichnung und Rückgabe dieser Formulare sind von wesentlicher Bedeutung, um die obligatorischen Einwanderungsverfahren in den indischen Häfen zu durchlaufen.“ Und dann folgt, plötzlich in Englisch der weitere Hinweis: „Your cabin steward will collect the envelope with the immigration cards signed by you within the morning oft the 24/03/2017“.

Das Einwanderungstheater, das die Inder hier veranstalten ist eine einzige grenzenlose Schikane. Neben dem 4-seitigen Visa-Formular, welches notabene eine ganze Stange Geld gekostet hat, nun eine weitere nervende Prozedur. Ich sage es hier mit den Worten des weltbekannten Galliers Asterix: „Die spinnen, die Inder“.
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Donnerstag, 23.03.17, Auf See, 19ºC

Die Navigation im Indischen Ozean Richtung Colombo setzen wir fort mit folgenden Eckdaten:

Kompass:                  310.3°
Shipspeed:                18.6 knots
Windrichtung:             163.4°
Temperatur:              19° C
Luftfeuchtigkeit:         87 %
Windgeschwindigkeit:  39.7 km/h
Letzte Aktualisierung:  23.03.2017 / 06:14:30


Am Nachmittag überqueren wir den Wendekreis des Steinbocks. Der Wendekreis des Steinbocks ist auf der Erde auf der südlichen Hemisphäre gelegen, als die südlichste Parallele, wenn die Sonne an einem Tag im Jahr im Zenit steht (Sonnenwende im Dezember). Wenn die Sonne im Zenit zum Wendekreis des Steinbocks steht, beginnt der Frühsommer auf der südlichen Halbkugel und umgekehrt der boreale Winter. Der Wendekreis des Steinbocks sit die Menge der Punkte auf der Erde, wo die Sonne im Zenit am Mittag der Wintersonnenwende kulminiert. Im Süden des Wendekreises des Steinbocks erreicht die Sonne nie den Zenit.

Seit dem Anfang unserer Weltkreuzfahrt haben wir bereits 21‘758 Seemeilen zurückgelegt und bis zum Ende am 22.04.17 in Savona fehlen uns noch 9‘447 Seemeilen. Heute ist er 2. Tag unserer ununterbrochenen 7-tägigen Fahrt auf der offenen See. Der starke und böige Wind – über 50-70 km/h – hat etwas nachgelassen, und ich bin froh, wenn ich mich nicht immer an irgendwas festhalten muss während dem Herumgehen. Letzte Nacht hatte ich fast Angst, dass unsere Hütte am Kippen ist, derart schräg ist sie auf dem Wasser gelegen. In einem meiner Kleiderkästen sind ein halbes Dutzend Kleiderbügel zu Boden gepoltert, und das mitten in der Nacht, da erschrickst du aber schon noch ein bisschen!

Der Indische Ozean nimmt etwa 20% der Fläche aller Ozeane der Erde ein. Sein Volumen wird auf 292‘131‘000 Kubikkilometer geschätzt. Er befindet sich ganz in der östlichen Hemisphäre und liegt im Norden von Süd-Asien, im Nordwesten der Arabischen Halbinsel, Westafrika, im Süd-Westen am Atlantischen Ozean, im Nord-Osten von Indochina, im Osten am Malaiischen Archipel und Australien, und im Süd-Osten am pazifischen Ozean und im Süden am Antarktischen Ozean, also der Antarktis. Er umfasst folgende Meere:
Rotes Meer, Persischer Golf, Arabisches Meer, Golf von Bengalen, Andamansee, Golf von Aden, Golf von Oman, Mozambik, die Strasse von Malakka. Viele Inseln prägen die 66‘526 km² indischen Ozeans und einige von ihnen sind unabhängig: Madagaskar (die viertgrösste Insel der Welt), die Komoren, die Seychellen, Mauritius und Sri Lanka.
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