Tagesausflug zum Instrumentenbauer
. Heute 13.9. besuchen wir Nyoman, den Instrumentenbauer und Gamelan Spieler, Dirigenten und Komponisten in seinem Haus in Bangli/Cempagna, dieses liegt nördlich von Ubud, etwa 2-3 h Autofahrt je nach Verkehr, Gede unser Freund von der Hochzeit fährt uns für einen Dumpingpreis dahin
. Chris will bei ihm Musikinstrumente für einen deutschen Freund kaufen und bezahlen, welche wir dann im Flugzeug mit nach Hause bringen
. Der äusserst musikalische und sympathische junge Mann wohnt in einem Häuser- Geviert, in welchem auch seine zahlreiche Familie wohnt, Eltern und Geschwister, er lässt uns nach freundlicher Begrüssung in den offenen Teil des Wohnbereichs an den Boden auf einen grossen roten Teppich sitzen und beginnt seine Schätze zum Klingen zu bringen, nur unterbrochen von stetigem Hühner Gegacker, welche sich ebenfalls im hellen Hof tummeln und nach fressbarem suchen
. Die ganze Stimmung hier ist so spirituell, ich komme nicht umhin, dem Ort etwas magisches anzudichten
. Wenn man die vielen Instrumente kennt, die ein Gamelan Orchester ausmachen, dann staunt man einfach, wie virtuos Nyoman all diese beherrscht
. Als unser Gastgeber jedoch ein Hang hervorzaubert, ist Chris völlig hingerissen und testet sogleich seine Fähigkeiten zu Rhythmus und Musik auf eine Art, die mich staunen lässt
. Ein Hang ist ein ganz besonderes Musikinstrument. Es besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten aus Pang, einem gasnitrierten Stahlblech. Auf der oberen Halbschale befinden sich Klangfelder, die – ähnlich wie bei einem Steelpan – mit Hämmern ins Blech eingearbeitet sind, man schlägt diese mit den Händen (Daumen) um die gewünschten Töne zu erzeugen
. Chris übergibt Nyoman eine Anzahlung, er muss für sein Leben gern so ein Ding besitzen, es kostet hier in Bali etwa nur 1/10 des Preises in der Schweiz
. Nyoman wird dann das Instrument einen Tag vor unserer Abreise bei uns in der Villa vorbei bringen
. Unser Besuch bei dem Instrumentenbauer dauert nahezu 2 Stunden, nach vielen freundlichen Umarmungen machen wir uns wieder auf den Rückweg, eine Fahrt, die uns wiederum durch die fantastische Landschaft von Bali führt
. Gede führt uns in eine beinahe Dschungel-artige Gegend, die man als Tourist kaum finden würde, in ein fantastisches Hotel, welches ich so in dieser Art noch nie gesehen habe – das Bambu Indah. Am Ortsrand von Ubud begrüßt es uns mit einem Panoramablick auf die Berge, Reisfelder und Hügel. Ein Haus ganz aus Bambus gebaut! Keine Schraube, kein Nagel, nur naturgebundene Seile halten das ganze zusammen. Die grosse Anlage wird von wunderbar gestalteten Teichen und kleinen Bächen durchbrochen und zusammen mit den zahlreichen Palmen und dem Sonnenschein wird das Ganze in ein traumhaftes Licht getaucht. Wie in einem Märchen.