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Tag 1 - 3


Tag 1: Flug Zürich – Dubai


Bali 2.0 kann heute starten - eine weitere Reise steht vor meiner Tür und läutet. Nachdem ich Thomas gegen 10:45 Uhr hereinlasse, bemerke ich, wie doch grundverschieden wir zwei reisen: Er, ganz Tramper mit riesigem Rucksack am Rücken und einem zweiten vorne an der Brust angehängt. Ich, voll als Touri, mit 2 Koffern und einem kleinen Rucksack. Wir besprechen noch kurz die letzten Details und dann läutet bereits der Chauffeur an der Türe. Chauffeur? Ja, kein Scherz, wenn man mit Emirates einen Flug in der Businessklasse bucht, darfst du einen Limo-Service von deinem Wohnort auf den Flughafen gratis in Anspruch nehmen – feine Sache denke ich. Der Verkehr heute ist moderat und schon nach kurzer Fahrt sind wir am Airport beim Checkin2. Da wir bereits den Web-Checkin früher bewerkstelligt haben, läuft das wie geschmiert und im Nu sind wir auch durch die Security durch. Noch schnell ein Wasser und einen Gin/Tonic – na für wen wohl (?) – und dann fährt uns die blitzschnelle U-Bahn zum Terminal E. Dort warten wir eine halbe Stunde länger als vorgesehen auf das Boarding in die A380-800, weil unser Flugzeug bei der Anreise nach Zürich-Kloten Verspätung hatte. Ich entere meinen Sitzplatz 8K, Thomas darf mir dabei helfen, obwohl er nur ein Ticket für die Economy Klasse gekauft hat. Da sind die Emirates Leute sehr kulant. Er verschwindet dann nach unten, und ich werde ihn nicht mehr sehen, bis wir in Dubai am Terminal stehen.

Der Service ist Spitzenklasse, die Getränke und das hervorragende Essen sind demensprechend hochwertig und ich darf mir 3-mal von dem wunderbaren Bordeaux Chateaux Pâpe Clement 2009 einschenken lassen. Dann verbringe ich die restliche Zeit nach dem Essen mit Musikhören ab iPhone und Bluetooth-Kopfhörer, und nicke dann ein paar Mal ganz kurz ein.

Das Wetter beim Abflug in Zürich war doch leicht regnerisch, aber in Dubai werden wir von trockenen Verhältnissen und schon beinahe tiefen Temperaturen von 22 Grad erwartet. Bei meinem letzten Stopover in Dubai hatten wir hier satte 36 Grad, und das mitten in der Nacht.

Obwohl wir mit beinahe 45 Minuten Verspätung in Kloten gestartet sind, kommen wir praktisch auf die Minute in Dubai an. Die starke Westwinddrift mit dem aktuellen Wetter in Mittel-Europa hat unseren Flieger sicher recht stark nach Osten gestossen. Der Weg im riesigen Dubai‘er Flughafen zu unserem Abflug Gate B27 dauert doch fast 25 Minuten. Dort warten wir auf den Anschlussflug nach Denpasar/Bali. Um 01:45h mahnt uns die Stimme aus dem Lautsprecher zum Boarding. Auch hier in der B777 (Triple Seven) kommt Thomas ohne Probleme mit mir zu meinem Sitz 11K und hilft mir, gemütlich Platz zu nehmen und meine Sachen über mir zu verstauen. Nach dem Start dauert es nicht lange, da bringt mir eine Hostess meine dünne, weisse Matratze und eine Wolldecke, damit ich den Sitz in ein Bett verwandeln kann. Und gleichzeitig nimmt sie auch noch die Bestellung für das Frühstück sowie den Lunch auf. Dann stelle ich meinen Sitz auf «horizontal flach» und nehme eine Mütze voll Schlaf. Diese Mütze ist jedoch nicht so gross wie bei meinem ersten Besuch in Bali im September 2018. Aber ich schlafe doch immerhin fast 3 Stunden. Gar nicht so schlecht.


Tag 2: Flug Dubai – Denpasar / Seminyak

Der Flug nach Denpasar verläuft ruhig und ohne geringste Probleme. Die Kabinen-beleuchtung wir erst für den Lunch wieder eingeschaltet, so können die Passagiere bei dem 9-stündigen Flug noch etwas dösen oder schlummern. Die Ankunft in der Kapitale Balis verzögert sich wegen dem hohen Luftverkehrsaufkommen um etwa 20 Minuten und unsere Boeing dreht deshalb ein paar Zusatzschleifen über dem Meer.

Die Ankunft in Denpasar gestaltet sich gegenüber Sept 2018 als wesentlich einfacher und viel schneller. Die Schlange vor der Immigration ist kürzer und es sind viel mehr Schalter besetzt und offen. So dauert es keine Viertelstunde bis wir unseren Pass und das ausgefüllte Einreise-Formular präsentiert haben und den Weg zum Baggage-Claim antreten können. Hier dauert es dann doch fast 20 Minuten, bis Thomas und ich alle unsere Gepäckstücke vom Laufband nehmen können. Vor der Kontaktnahme mit unserem bestellten Taxi-Driver geht Thomas noch «schnell» eine lokale SIM-Karte posten und um Geld zu wechseln. Ich habe bereits Zuhause die indonesischen Rupien bei der ZKB bestellt und erhalten. Das Gewusel nach dem Ausgang des Flughafens ist wiederum riesig und es stehen sicher weit über 100 Leute hinter den Abschrankungen, welche Schilder oder einfache Kartons in die Höhe strecken, um ihre Gäste zu markieren. Der nette Taxifahrer – Thomas hat ihn schon einige Male in Anspruch genommen – holt sein Fahrzeug und hilft uns beim Einladen des Gepäcks.

Dann brausen (schleichen!) wir ganz langsam durch den Verkehr Richtung Seminyak. Erste Station ist die Villa von David Ledermann; bei ihm sind Chris und ich nach der Hochzeit von Baju und Gung bereits abgestiegen. Obwohl wir die Adresse dieser Destination haben und damit auch die damit verlinkten GPS-Daten, verfahren wir uns heillos. Ich muss bei David anrufen, damit er uns helfen kann. Dann gegen 17 Uhr treffen wir endlich an der Jalan Yudistira II ein. Kurze Begrüssung, dann verabschiedet sich Thomas mit seinem Fahrer um nach Ubud weiter zu fahren, seiner ersten Destination, wo er dann auch ein Hotel bezieht.


Die Begrüssung mit David, seiner Freundin Dwie und Ruedi, dem Vater von David, ist herzlich und ich fühle mich von Anfang an gut aufgehoben. Im Guest Haus, welches ich während meinem Aufenthalt in Bali bewohnen darf, packe ich meine Koffer aus und gehe gleich unter die Dusche, weil ich doch wegen der Hitze hier stark verschwitzt bin. Anschliessend darf ich am köstlichen Nachtessen teilnehmen, das Dwie und eine Freundin von ihr zubereitet haben. Zwei Freunde von David stossen ebenfalls zu uns, ein Amerikaner und ein Australier. Es wird ein lockerer gemütlicher Abend, es wird gegessen, gequatscht, Wein, Bier und viel Wasser getrunken. Die Themen drehen sich um Drinks, Arbeit, Freizeit, Bali und die politische Situation hier in Indonesien – natürlich alles auf Englisch.

Ich bin von der langen Reise total müde und jetzt will ich nur noch eines, nämlich ins Bett. Ich schlafe denn auch innert Sekunden ein, stelle aber vorher noch den Wecker auf 7 Uhr, weil wir am anderen Tag eine Reise an die Ostküste unternehmen wollen, um mehrere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Die nächste Nacht verbringen wir im Hotel Kajane an der Ostküste der Insel bei Tulanben.


Tag 3: Ostküste / Karanasem - Baturinggit

Der erste volle Tag bei David fängt früh an. Um 07:30h bin ich schon wach, um meinen Rucksack mit kleinem Gepäck zu füllen, wir gehen für 2 Tage auf Reise an die Ostküste von Bali um einige bekannte Orte zu besuchen. Wir sind zu viert, weil neben David und Dwie auch der Vater von David, Ruedi Ledermann, mit von der Partie ist. Er ist der Manager der weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannten «Gipsy Kings» und er begleitet die Band an alle ihre Aufritte. Dieses Mal geht’s nach Neuseeland am kommenden Freitag.

Der Fahrer des Vans, den David bestellt hat, bringt uns in zügiger Fahrt, soweit das überhaupt möglich ist bei diesem Verkehr, Richtung Sanur und Tirtagangga. Etwa nach einer Stunde machen wir Halt bei einem wunderschönen Restaurant direkt an der Küste. Herrlich duftender balinesischer Kaffee, Croissants, frischer Fruchtsalat und Pancakes machen uns satt für die Weiterfahrt. Wir fahren in Ujung auf einen Parkplatz und dürfen nach Bezahlung von ca. 40'000 IRP (ca. Fr. 3.80 pro Person) das wunderbare Gelände betreten. Ein fantastischer Blick tut sich uns auf, Gärten, Wasserbecken und in der Mitte das stolze Gebäude des letzten Königs von Bali. Man weiss zu berichten, dass der letzte König ein «Wasserfan» war. In Ujung, dem kleinen Fischerdorf, 5 km von Amlapura entfernt, liess er ein Wasserschloss errichten, das 1919 fertig gestellt wurde. Der Garten ist nach den Erdbeben von 1963 und 1976 zwar opulent neu angelegt worden, wirkt aber wie auf dem Reissbrett entwickelt. Im Gegensatz zu Tirtagangga ist es nicht so einfach, den Charme dieser zu gross geratenen Anlage zu spüren. Aber das in die Mitte erstellte Gebäude ist wirklich sehr eindrucksvoll.

Nach etwa 1 Stunde fahren wir weiter nach Tirtagangga (d.h. «Wasser des Ganges»), die Fahrt durch die betörende Landschaft dauert eine weitere Stunde. Eine seiner letzten Wasseranlagen baute der letzte Raja von Amplapura 1947 in dieser Gegend. Das Bauwerk, bestehend aus grossen Wasserbecken, Springbrunnen, eigenartigen Figuren und Fabelwesen ist zu einem beliebten Ziel für Einheimische und Touristen geworden. Der Platz mit seiner Ruhe inmitten schöner Reisfelder hat etwas Magisches. Goldfische, kleine und sehr grosse ziehen ihre Runden und der Blick hinunter Richtung Küste oder in die Berge geht weit. Die Becken werden von klarem Bergwasser gespeist. Zum Baden gibt es eigene Becken, die von den anderen durch Zäune abgetrennt sind.

Nach etwa 2 Stunden, es ist mittlerweile schon halb drei Uhr, machen wir uns auf den Weg, das von David ausgewählte Hotel Kajane zu suchen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf dem letzten Kilometer auf einer ganz schmalen und unbefestigten Strasse erreichen wir das Gebäude in der Region Baturinggit. Direkt an der Küste gelegen, mit eigenem grossem Pool, belegen wir 3 grosse, helle Zimmer zu einem anständigen Preis von ca. 65 Fr./p.P. Das einfache Nachtessen, natürlich Nasi Goreng, und das Frühstück sind im Preis eingeschlossen. Während sich die Jungmannschaft um etwa 22 Uhr davonstiehlt, plaudern Ruedi und ich noch bis gegen 23 Uhr unten am Pool in der lauen Nacht, nur umgeben vom Rauschen des nahen Meeres und dem Wind in den Palmen.

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