Costa-Luminosa-Schiff

Woche 10

Freitag, 10.03.17, Auf See, 22ºC

Wir setzen unsere Navigation in Richtung Sydney fort. Am Vormittag passieren wir Punta Surville Cliffs, etwa 10 Meilen entfernt auf der linken Seite und nehmen dann Kurs 278, kurze Zeit später werden wir zu unserer Linken den Archipel der Three-Kings-Insel verlassen und keine Küste wird mehr sichtbar sein bis nach Sydney.

Das Wetter ist heute Morgen wiederum sehr rau. Es regnet stark und der Wind bläst uns aus Osten mit ca. 35 km/Std (Spitzen = 60 km/Std)um die Ohren. Die CL rollt ganz schön hin und her und die Wellen der Tasmansee haben Schaumkronen. Die Gegend hier zwischen Neuseeland und Australien scheint den allgemeinen Berichten zu Folge sowieso ein hartes Pflaster für die christliche Seefahrt zu sein.

Als Tasmansee wird die Wasserfläche zwischen Australien und Neuseeland bezeichnet. Sie ist ein südwestlicher Teil des Südpazifiks. Der Name ehrt den holländischen Entdecker Abel Tasman, der 1642/1643 auf Entdeckungsreise ging und dabei auch Neuseeland und Tasmanien entdeckte. Um 1770 erforschte der britische Entdecker James Cook das Gebiet während seiner ersten Entdeckungsreise. Zur Tasmansee rechnet die Internationale Hydrographische Organisation die Flächen östlich der australischen Staaten New South Wales, Victoria und Tasmanien. Das weiter im Norden befindliche Queensland schließt an das Korallenmeer. Die Grenze der Bundesstaaten dient auch als Demarkierung dieser beiden Meere. Die Tasmansee ist 2800 km lang und bis zu 2000 km breit, die Flächenausdehnung beträgt 2.331.000 km². Ihre größte Tiefe erreicht sie mit 5200 m im Tasmanischen Becken.

Als erster Mensch schaffte es 1977 Colin Quincey, mit einem Ruderboot die Tasmansee von Neuseeland nach Tasmanien zu durchqueren. Sein Sohn Shaun Quincey fuhr 2010 als erster von Tasmanien nach Neuseeland. Der Australier Andrew McAuley ist seit seinem Versuch, 2007 mit einem Seekajak von Tasmanien nach Neuseeland zu reisen, verschollen.

Die Einreise-Formalitäten nach Australien sind wegen der unzähligen Flüchtlinge, die das Land erreichen wollen, rigide wie nie zuvor. Schon im Vorfeld musste ein jeder Passagier zwei Formulare ausfüllen, die australische Ein- und Ausreisekarte, orange und grün. Von der COSTA wurden wir dahingehend informiert, dass die Einreise-Formalitäten „Face to Face“ obligatorisch für alle Gäste sind. Gäste mit Kabinen auf Deck 7 – also meine Wenigkeit – treffen sich zum Gespräch mit dem/den australischen Immigrant Officer/s von 14:00 bis 15:00 Uhr im Theater Phönix, Deck 2. Dieser Termin ist unbedingt wahrzunehmen !


Klar, mach ich doch. Wollte ja schon 1967 als zwanzigjähriger nach Australien auswandern. Ich bin dann nach Genf auf die Botschaft gereist, aber die haben mich damals nicht gewollt, wegen meiner kaputten Augen, kein Risiko, hiess es. Also, wandere ich jetzt halt als siebzigjähriger für 9 Tage nach Australien ein. Das lasse ich mir nicht mehr nehmen.
Samstag, 11.03.17, Auf See, 24ºC

News von der Brücke
Da steht heute im DIARIO DI BORDO ganz lapidar: „Wir setzen unsere Navigation Richtung Sydney fort“… das will ich doch hoffen, aber auch, Herr Kapitän.

Rettungsübung für die Besatzung
Während des Vormittags wird eine Rettungsübung nur für die Besatzung stattfinden. Jeder Alarm und alle Durchsagen die sie hören werden, sind eine normale Übung unserer Besatzung an Bord. Wenn Sie an der Rettungsübung teilnehmen möchten: Beim Ertönen des Alarmsignals (sieben kurze Signaltöne gefolgt von einem langen) ziehen sie die Rettungsweste aus ihrer Kabine an und begeben sie sich zu den Treffpunkten „Musterstation“ auf Deck 3.

Der Marianengraben
Der Marianengraben ist der tiefste ozeanische Graben, der in der Welt bekannt ist. Er liegt im Nordwestpazifik, östlich der Marianeninsel, 11º 21‘ nördlicher Breite und 142º 12‘ östlicher Länge, zwischen Japan, den Philippinen und Neuguinea. Der Graben erstreckt sich über ca. 2500 km, einen leichten Bogen bildend, entlang zweier tektonischer Platten, in einem Subduktionsbereich, wo die Pazifische Platte unter die Platte der Philippinen rutscht. Der tiefste Punkt liegt bei rund 11‘000 Metern unter dem Meeresspiegel. Die letzte Messung wurde am
7. Dezember 2011 vorgenommen, durch die Abbildung des Meeresbodens mit einem wissenschaftlichen Sonar (Echolot) auf einem hydrografischen Schiff; nach Ansicht der Forscher ist der tiefste Punkt (Challenger Deep) 10‘994 m unter dem Meeresspiegel.
Diese Massnahme wurde unter anderem, im Einklang mit der von dem sowjetischen Schiff Vitiaz 1957 vorgenommenen Messung durchgeführt. In einem noch nie da gewesenen Tauchgang mit dem Bathyscaphe Trieste (eine Schweizerisch/Italienische Entwicklung) von der US Navy durchgeführt. Die Tiefe des Grabens wurde dann am 23. Januar 1960 erforscht.
Die Bathyscaphe wurde von Leutnant Don Walsh und Jacques Piccard besetzt. Als Ballast wurden Eisenpellets verwendet, während, um die Flotation zu fördern, Benzin verwendet wurde, da dieses leichter als Wasser ist. Die Füllung mit Benzin hatte auch den Zweck, den Rumpf inkompressibel zu machen.
Die Instrumente an Bord zeichneten eine Tiefe von 11‘521 m auf, die später auf 10‘916 m korrigiert wurde. Auf dem Boden des Grabens fanden Walsh und Piccard überraschenderweise bestimmte Arten von Seezungen oder Schollen, ca. 30 cm lang und sogar Garnelen. Laut Piccard „.. schien der Boden hell und klar, wie eine Wüste, auf die Diatomeen verschiedener Art und Formen gesickert waren“ Nach einem Tauchgang am 7. März 2012, durchgeführt von New Britain Trench (Salomonen), bis auf mehr als 8000 Meter Tiefe, unternahm am 26. März 2012 der Regisseur James Cameron erfolgreich einen Tauchgang und erreichte den Boden des Grabens auf -10‘994 m. Cameron hat also als dritter Mensch in der Geschichte die Leistung erbracht, als erster Zivilist alleine den Grund zu erreichen.

„Allergattig Lüüt“ (Berner Dialekt)

Nach den ersten 10 Wochen hier auf der CL sei es mir erlaubt, meine Beobachtungen der Spezies „homo
Peregrinus“ (Kreuzfahrer) an die geschätzte Community weiter zu geben. Nach den ersten zaghaften Gehversuchen als Kreuzfahrer bin ich nun – dank genügend Freizeit und der notwendigen Gelassenheit - in der Lage, meine Mitreisenden etwas zu beobachten und mir so meine Gedanken zu machen. Und wenn ich dann diese gemachten Beobachtungen nicht nur quantitativ sondern eben qualitativ in eine gedachte EXCEL-Tabelle eintrage, dann kommt sehr Interessantes dabei heraus. Ich werde keine länderspezifischen Eigenheiten einfliessen lassen, da kann sich jeder selber so seine Gedanken machen, manchmal liegt aber die Auflösung klar auf der Hand.

Die Geizhälse

Am Morgen um 7 Uhr, manchmal schon einige Minuten früher, also wenn ich normalerweise mit S. zum Zmorge gehe, dann taucht diese Spezies auf. Noch im Trainer oder im Morgenrock werden von den soeben eröffneten Buffets haufenweise Früchte, Brote, Butter und Honig in mitgebrachte Plastiksäcke gehamstert. Und wenn ich sage haufenweise, dann meine ich das auch so. Aber auch Orangensaft und Mineralwasser wird dann in die eigenen Gebinde gefüllt, Literweise. Dann verschwinden sie wieder, blitzschnell, hinterlassen z.T. geleerte Obstkörbe und Saftmaschinen.

Die verstummenden Paare
Wenn ein Paar – ob verheiratet oder nicht - sich diese Reise gemeinsam als Geschenk vorgenommen hat, dann wird es bald feststellen, wie schwierig die Kommunikation bei 24 stündigen Präsenzzeit doch werden kann. Zu Beginn der Reise sich noch rege unterhaltend verstummen sie immer mehr, um dann nach 2 Monaten sich nur noch anzuöden. Man spricht dann nicht mehr miteinander, sondern nur noch mit anderen Leuten, immer hoffend, dass sich noch jemand dazugesellen möge, welche einem die Last des Schweigens abnehmen könnte.

Der Eifersüchtige
Ein Mann und eine Frau auf der Weltreise der CL. Sie jung, hübsch, kommunikativ. Er, der ältere Gentleman, viel Geld, immer mit Anzug und Krawatte, schon etwas faltig. Da ist viel Zündstoff dahinter und da kann es dann vorkommen, dass die zwei plötzlich nicht mehr miteinander sondern getrennt auf der Bildfläche erscheinen. Er bemüht sich, nicht als unhöflich zu erscheinen, sie sitzt dann da wie das hässliche Entlein und schmollt. Sollte sich dann aber ein anderer Vertreter der mänmlichen Art der Dame seines Herzens nähern, steht er sofort auf der Platte, die Pistolen im Anschlag.

Die Streitsüchtigen
Manchmal kann ein unbesetzter Stuhl an einem 4er Tisch zu wahrhaften Kriegsgründen werden. Er, ein Fremder, möchte diesen Stuhl entwenden, um eine 5. Person an seinen Tisch einzuladen, vergisst aber dabei höflich zu fragen, ob der Stuhl noch frei sei. Zurechtweisung, Stimmen werden lauter, hitziges Wortgefecht in 2 verschiedenen Sprachen – Krieg bricht aus. Der Stuhl wird in die Höhe gestemmt um ihn dem vis-à-vis über den Schädel zu braten. Die interne Security tanzt an, die Streithähne zu trennen. Es gibt eine kleine, aber publikumswirksame Rauferei. Die 2 Kontrahenten werden des Feldes verwiesen. 2 Frauen geraten sich darob auch noch in die Haare. Fazit: Die beiden männlichen Streithähne werden samt Gepäck im nächsten Hafen ausgeladen! Ob mit oder ohne Frauen, das habe ich nicht mehr mitbekommen. Achtung, Ob man es glaubt oder nicht: Dies ist eine wahre Geschichte!

Die echten Bewahrer der menschlichen Kultur
Da entdeckt man Paare, schon weit in ihren Achtzigern, die Händchenhaltend um 22 Uhr nach dem verbrachten Tanzabend das Lokal verlassen, um sich an der Bar noch einen Prosecco zu genehmigen. Liebevoll einander zugetan. Höflich, schon beinahe zärtlich hilft der Herr anschliessend der Dame vom hohen Barstuhl. Glücklich verlassen sie die Bühne. Wenn man das so beobachten darf, dann habe ich doch noch ein bisschen Hoffnung a) für die Liebe und b) für unsere Welt.

Die Schlangesteher
Sind es tatsächlich nur die Engländer, welche das Schlangestehen perfekt beherrschen? Auf jeden Fall ist das Modell hier gänzlich überholt. Da wird geschubst, gemogelt, sich indignierend entschuldigt, dass es eine Freude ist. Man lernt halt spät nicht mehr, was in der Kinderstube Sache gewesen wäre.

Das Grosi* und die Schülerin
Zum Schluss noch etwas, das ganz viel Freude macht und das zuvor gelesene versucht wieder in normale Bahnen zu lenken.
Ein kleines, süsses Mädchen mit herrlich langen Zöpfen, ich schätze so 10jährig, also etwa 4. Klasse, macht mit ihrem Grosi, feine Dame, Alt-Primarlehrerin im Ruhestand, die ganze Weltreise. Nachgefragt vernimmt man dann staunend, dass die junge Schülerin während der ganzen Reise vom Grosi Unterricht bekommt und wieder zu Hause den ganzen Stoff, wie die Originalklasse, abliefern muss. Tolle Geschichte, wenn man auch erfährt, dass die Schulverwaltung dieser Absenz „in extremis“ zugestimmt hat. Und das in der Stadt Zürich – hat man noch Worte.

*) Das Grosi hat 39 Jahre lang Schule gegeben und war u.a. auch 6 Jahre davon in Dübendorf angestellt. Die Welt ist eben ganz, ganz klein – mit oder ohne CL.
Sonntag, 12.03.17, Auf See, 21ºC

Wir setzen unsere Navigation in Richtung Sydney fort. Es fehlen uns nur noch 314 Seemeilen bis in die grösste Stadt Australiens.

Australien ist das sechstgrösste Land der Welt, mit einer Bevölkerung von 23 Millionen Einwohnern. Das Land befindet sich auf der Südhalbkugel und ist im Westen vom Indischen Ozean und im Osten vom Pazifischen Ozean umgeben. Es ist bereits seit mehr als 40‘000 Jahren bewohnt, erst von Aborigines und seit dem 18. Jahrhundert durch Besiedelung von Einwohnern des Vereinigten Königreichs. Die Ureinwohner Australiens, heute als Aborigines bekannt, erhielten diese Bezeichnung erst mit Ankunft der ersten Siedler, um die Einheimischen beim Namen nennen zu können. Vor der Kolonisierung bestanden bereits Kontakte mit dem Rest der Welt bis zu den indonesischen Inseln, noch heute lässt sich der makassarische Einfluss in der australischen Sprache im Norden des Landes feststellen. In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Name im Zusammenhang mit dem alten lateinischen Ausdruck „Terra australis incognita“ gebracht, der von einem imaginären Kontinent sprichtund die gesamte südliche Hemisphäre einnimmt, sprichwörtlich alles südliche des irdischen Äquators.
Am 1. Januar 1901 wurde der Commonwealth gegründet, oder auch die Föderation Australiens, innerhalb des Britischen Empires. Australien war nun unabhängig, obwohl die letzten rechtlichen Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich erst 1986 beendet wurden. Im Jahr 1999 wurde die Bevölkerung aufgefordert an einer Volksabstimmung teilzunehmen, um eine Verfassungsänderung zu erwirken und Australien in eine Republik zu transformieren mit einem Präsidenten, um die Königin als Staatsoberhaupt zu ersetzen. Dieses Vorhaben wurde aber abgelehnt.


Die Geographische Länge
Die geographische Länge (auch Längengrad oder nur Länge, λ, lateinisch longitudo, englisch longitude, international abgekürzt mit long oder LON) beschreibt eine der beiden Koordinaten eines Ortes auf der Erdoberfläche, und zwar seine Position östlich oder westlich einer definierten (willkürlich festgelegten) Nord-Süd-Linie, des Nullmeridians.
Während die geographische Breite durch Messung von Vertikalwinkeln der Sonne oder des Polarsterns relativ einfach bestimmbar ist, gestaltete sich die Bestimmung der aktuellen geographischen Länge mit ähnlicher Genauigkeit über lange Zeit extrem schwierig. Dieses für die Seenavigation bedeutsame Längenproblem wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts gelöst.
Dazu sind sehr genau gehende Uhren notwendig, die auch bei stärkstem Seegang verlässlich funktionieren, ohne durch Wettereinflüsse wie Hitze und Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt zu werden. Die erste Uhr, die diese Voraussetzungen erfüllte, war die „H4“, die im März 1762 vom Tischler John Harrison erfunden wurde. Das hierfür von der Längenkommission des britischen Parlaments ausgelobte Preisgeld von 20.000 Pfund erhielt Harrison erst nach einem Erlass des Königs Georg III. im Jahr 1773. Um die erforderliche Genauigkeit zu erreichen, hatte er seine Uhr unter Verwendung von nahezu reibungsfreien Kugellagern und Bimetallsystemen (Temperaturunabhängig) hergestellt.

Als 1866 ein Transatlantikkabel für Telegraphie in Valentia Island, Irland, anlandete, konnten Abweichungen in den Längengradangaben zwischen Nordamerika und Europa, die bisher dahin bis zu einer Ungenauigkeit von 850 m bestanden, am 24. Oktober 1866 durch Austausch von Telegrafiesignalen und damit einer Synchronisation der Messungen deutlich verringert werden.
Die Angabe einer geographischen Länge kann im Sekundenbereich variieren, wenn unterschiedliche Referenzellipsoide oder ein anderes geodätisches Datum verwendet werden. Heutzutage wird die geographische Länge meist mittels Satellitennavigationssystemen bestimmt.
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Montag, 13.03.17, Sydney, 24ºC

Ich bin schon kurz vor 5 wach geworden, weil mich irgendwie dieses Sydney einfach am Laufen hält. Das ist jetzt ebenfalls ein Highlight meiner Reise, dem ich ganz spezielles Augenmerk schenken will. Es gibt so viele berühmte Points of interest da, die will ich einfach nicht verpassen.
Der Morgen fängt trist an, graue Wolken hängen am Morgenhimmel und sollten doch einfach verschwinden, damit ich einen schönen Ausflug geniessen kann. Die Temperatur ist mit ca. 20 Grad moderat, aber wenn ich an der Bondi Beach ins Wasser will, käme mir etwas wärmer durchaus schon noch gelegen.
Das Tenderboot bringt mich um genau 09 Uhr zur Anlegestelle Clifton Gardens. Wir benützen auch heute die Tenderboote, weil ein Kreuzfahrtschiff der 6500er Klasse (Celebrity Cruises) den Platz beim Opernhaus besetzt, und wir deshalb nur im Hafen vor Anker gehen können. So eine Frechheit!
Vor meinen ureigenen Eindrücken zuerst noch etwas Geografie und Geschichte:


Sydney ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales und mit 4,63 Millionen Einwohnern die größte Stadt in Australien.
Sydney wurde am 26. Januar 1788 gegründet und ist heute das Industrie-, Handels- und Finanzzentrum Australiens und ein wichtiger Tourismusort. Auch zahlreiche Universitäten, Museen und Galerien befinden sich hier. Sydney ist römisch-katholischer  und anglikanischer Erzbischofssitz.
Die Stadt liegt an der Ostküste Australiens am Pazifischen Ozean durchschnittlich drei Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet (Urbanized Area) hat eine Fläche von 1664 Quadratkilometer. Der Port Jackson bildet mit einer Fläche von 50 Quadratkilometern und 19 Kilometer Länge den Hauptarm und zugleich den natürlichen Hafen Sydneys. Von ihm zweigen weitere Meeresarme wie der Middle Harbour ab.

Die Metropolregion (Sydney Metropolitan Area) umfasst eine Fläche von 12.138 Quadratkilometer. Sie reicht vom Hawkesbury River im Norden bis jenseits der Botany Bay im Süden und von den Blue Mountains im Westen bis zum Pazifischen Ozean im Osten.

Sydney erstreckt sich über zwei geographische Regionen. Südlich und westlich des Hafens liegt der flache bis leicht hügelige Cumberland Plain. Nördlich des Hafens befindet sich das Hornsby Plateau, ein bis zu 200 Meter hohes Hügelland, das von bewaldeten Tälern durchzogen ist. Auf dem Stadtgebiet befinden sich verschiedene Nationalparks und über 70 verschiedene Strände, darunter die weltbekannten und besonders bei Surfern beliebten Strände Bondi Beach und Manly Beach.

1770 hatte Captain James Cook südlich des heutigen Stadtzentrums die Botany Bay entdeckt und auch die Einfahrt zum Port Jackson auf seinen Karten verzeichnet. Am 18. Januar 1788 erreichte Captain Arthur Phillip mit der First Fleet die Botany Bay, die als Standort für eine Strafkolonie vorgesehen war. Während einer dreitägigen Erkundungsfahrt durch den Port Jackson (vom 21. bis 23. Januar 1788) entdeckte Phillip zunächst Manly Cove und einen Tag später auf der anderen Seite des Naturhafens eine weitere Bucht, die er nach dem damaligen britischen Innenminister Lord Sydney auf den Namen Sydney Cove taufte.

Am 26. Januar 1788 erreichte eine französische Expedition unter Jean-François de La Pérouse ebenfalls die Botany Bay. Die Engländer beschlossen am selben Tag, die Kolonie an den Sydney Cove zu verlegen. Etwa 800 Sträflinge sowie rund 500 Seeleute und Soldaten verließen in der Nähe des heutigen Circular Quay die Schiffe. Der 26. Januar ist seither Australiens Nationalfeiertag. Vermutlich zufällig brach kurz nach der Ankunft der weißen Siedler die Pockenepidemie in Australien 1789 aus, die große Teile der indigenen Bevölkerung auslöschte. Als Vermittler zwischen den Kulturen diente Bennelong, der von den Engländern gefangengenommen worden war und die englische Sprache erlernte.

Laut Volkszählung 2006 sind 31,7 Prozent der Einwohner Sydneys außerhalb Australiens geboren. Mehrere Stadtteile und Vororte sind durch die zahlreichen Einwanderer multikulturell geprägt. So leben die italienischen Einwanderer und ihre Nachkommen in Leichhardt, Haberfield und Five Dock, die Griechen in Earlwood und Marrickville, die Libanesen in Lakemba und Bankstown, die Koreaner in Campsie und Strathfield, die Iren und Neuseeländer in Bondi, die Juden in Bondi, Waverley, St Ives und Rose Bay, die Inder in Westmead und Parramatta, die Chinesen in Hurstville, Chatswood und Haymarket (Sydneys Chinatown) und die Vietnamesen in Cabramatta.
Die Einwohner Sydneys werden als „Sydneysider“ bezeichnet.


Als Wahrzeichen Sydneys gelten das von Jørn Utzon erbaute Muschel- oder Segelförmige Opera House – nach Utzons eigener Saga dem Entfalten einer Orange nachempfunden – sowie die weltberühmte Harbour Bridge. Die Oper ist ein beliebter touristischer Anziehungspunkt und liegt neben den bekannten Royal Botanic Gardens.
Sydneys Stadtzoo, der Taronga Zoo, liegt am Port Jackson und beherbergt einheimische Arten wie Dingos und Schnabeltiere ebenso wie Exoten, darunter Elefanten und Giraffen. Das Sea Life Sydney Aquarium, am Darling Harbour gelegen, ist eines der reichsten und schönsten seiner Kategorie.
Sydneys Zentrum ist relativ begrenzt. Neben dem Opernhaus und der Hafenbrücke gilt vor allem die Altstadt „The Rocks“ mit den Lagerhäusern an der Bucht Sydney Cove als sehenswert. An den Circular Quay, die Zentralstation für Bus, Bahn und vor allem die Hafenfähren, grenzt der vergleichsweise große Botanische Garten, in dessen Umkreis sich mehrere Museen befinden. Das State Theatre im Stadtzentrum ist Veranstaltungsort des Sydney Film Festivals.
Das Kommerzzentrum der Stadt (Central Business District) ist weitgehend modern und von Hochhäusern dominiert. Das höchste Gebäude Sydneys, der 305 Meter hohe Sydney Tower, hat eine Aussichtsplattform und bietet eine Rundumsicht, insbesondere auch über den Hafen. Unter den neueren Hochhäusern ist der Komplex „One Central Park“ in der Nähe der Central Station mit begrünten Fassaden bemerkenswert, erbaut 2014 von Architekten Jean Nouvel. Zentrum der Unterhaltung ist das Gebiet um Darling Harbour. Neben den kulinarischen Verpflegungsstätten direkt am Hafenbecken befinden sich dort ein Sega-World-Park, das LG IMAX Theatre, welches die größte flache Kinoleinwand der Welt besitzt (36 Meter breit, 25 Meter hoch, 900 Quadratmeter Fläche), Veranstaltungsplätze und -gebäude mit wechselnden Programmen, der Chinesische Garten, das Schifffahrtsmuseum sowie das Sea Life Sydney Aquarium.
Daran schließt sich im Süden der City Chinatown, das chinesische Viertel, an. Es soll die Nähe der Stadt zum asiatischen Raum symbolisieren. Cabramatta, ein Außenbezirk circa 30 Kilometer westlich der City, ist eine vietnamesische Entsprechung.
Im viktorianischen Stil ist der Stadtteil Paddington östlich der City gehalten, der Amüsierdistrikt Kings Cross grenzt an. Der Taronga Zoo, der Sydney Olympic Park und die vielen Strände der Stadt sind weitere Freizeiteinrichtungen. Surfer nutzen vor allem den Bondi Beach und Manly Beach.


… und weiter im Text
Wir fahren mit dem Pullman C18 vom Anlegeort Richtung Innenstadt. Ein beeindruckendes Gewirr von Strassen, Tunnels, Brücken und Meeresansichten begleitet unsere Fahrt, und – es wird immer klarer am Himmel, welche Freude. Über die weltbekannte Harbour Bridge geht’s in das Herz von Sydney, mit alle den Prachtbauten aus der Kolonialzeit, den Wolkenkratzern, den modernen Geschäftshäusern, den überraschend vielen Parks. Der Verkehr ist fliessend, weil sich die Sydneyer anscheinend am Montagmorgen nicht hetzen lassen. Dies die Aussage unseres deutschsprachigen Reiseleiters. Dieser Herr erklärt uns in einem Atemzug auch den Umstand, dass es in der ganzen Stadt immer hügelauf und hügelab geht. „Rom wurde auf 7 Hügeln erbaut, Sydney auf 70“.
Ein erster Fotostopp nach ca. 1 Stunde Fahrzeit ergibt sich bei der Bondi Beach, dem hauseigenen Strand der Superlative. 30 Minuten schenkt uns der Reiseleiter und ich eile mit S. der Beach zu. Turnschuhe ausgezogen und weggeschmissen, kurze Hosen habe ich eh schon an, und dann renne ich, freudetrunken wie ein Kind über den breiten Sandstrand den Wellen entgegen. Lasse meine nicht-existierenden Haare im Wind flattern und freue mich an der Möglichkeit, kurz ins (kalte) Wasser zu steigen. Bis zu den Knien stehe ich im Salzwasser und da ich nicht aufpasse wirft mich die nächste Welle beinahe über den Haufen. Klar, alle Kleider sind nass, aber das stört mich nicht im Geringsten. Ein herrliches, aussergewöhnliches Gefühl durchflutet mich. Jetzt habe ich da gebadet, wo Lena sicher auch immer war!
Nur allzu schnell ist der Spass wieder vorbei. Das nächste Ziel heisst Mrs. Macquire’s Chair. Ein herrlicher Aussichtspunkt auf einem Hügel. Das ganze berühmte Panorama von Sydney ist hier zu sehen: Opernhaus, Harbour Bridge, Sky Tower usw. Die Fotoapparate klicken ohne Unterlass, alle wollen die Szenerie auf ihre digitalen Speicherkarten bannen. Es hat unzählige Chinesen hier, aber auch Touristen aus aller Herren Länder. In der Bucht draussen sieht man unsere Hütte fröhlich vor sich hin dümpeln. Das Wetter ist immer noch gut.
Und dann zum Abschluss eine Führung durch das berühmte Opernhaus. Das Gebäude ist eines der markanten und berühmten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Sydney. Es geht auf den Entwurf des dänischen Architekten und Pritzker-Architektur-Preisträgers Jørn Utzon zurück.
Das Sydney Opera House ist am 12. Juli 2005 in die Australian National Heritage List und am 28. Juni 2007 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen worden. Dänemark sieht das Opernhaus heute als Bestandteil seines kulturellen Erbes an und hat es in Dänemarks Kulturkanon 2006 aufgenommen. Bis 2021 finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, für die auch Teile vorübergehend geschlossen werden.
1959 begannen die Bauarbeiten. Die gekrümmten Schalen des Daches bereiteten jedoch große Probleme, da sie nur schwer zu berechnen waren. Oft war architektonisches Neuland zu betreten, und Probleme wurden bereinigt, wie sie sich stellten. Der Entwurf musste des Öfteren an neue Realitäten angepasst werden. Allein die komplexe Geometrie am Dach wurde in sechs Jahren über zwölfmal neu entworfen. Mit Lochkarten gesteuerte Computer brauchten 18 Monate, um die Krümmungen und die Statik aller Dächer zu berechnen. Es wurden 44 Zeichner damit beschäftigt, um mehr als 1700 Pläne der Dachkonstruktion zu erstellen.


Utzon sollte mit den Bauarbeiten beginnen, bevor sämtliche Kostenanalysen und alle technischen Probleme gelöst waren. Daher war keine genaue Kostenberechnung und auch keine Planung der Bauzeit möglich. Dies trug dazu bei, dass die ursprünglich eingeplanten Baukosten von £3,5 Mio. auf über £50 Mio. (100 Mio. australischer Dollar) wuchsen und sich der Fertigstellungstermin vom Australia Day (26. Januar) 1965 bis in den Herbst des Jahres 1973 verzögerte.
Die steigenden Baukosten, aber auch künstlerische Differenzen führten zum Zerwürfnis zwischen der federführenden Regierung des australischen Bundesstaates New South Wales unter dem konservativen Premierminister Robert Askin und dem Architekten. Schließlich wurden Utzon die Gelder gesperrt und er konnte seine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. In der Erwartung, wieder zurückgebeten zu werden, verließ Utzon im Februar 1966 seine Baustelle. Der völlig überraschende Weggang Utzons aus Australien war der Höhepunkt der in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Auseinandersetzung. Utzon setzte nie wieder einen Fuß auf australischen Boden.
Stattdessen wurde eine Gruppe junger australischer Architekten mit der Fertigstellung der Innenräume beauftragt. Utzon war überzeugt, dass die getroffenen Kompromisse das Werk ruinieren würden, und bei der Eröffnung gaben ihm Kritiker und Künstler teilweise Recht. Vor allem die kostengünstige Ausführung größter Teile des Interieurs und die Akustik wurden häufig bemängelt. Zwei Drittel des Orchestergrabens im Opernhaus (Joan Sutherland Theatre) liegen nun unterhalb der Bühne, da diese vom großen Gebäude in das kleinere verlegt wurde.


Am 20. Oktober 1973 wurde das Opernhaus offiziell von Königin Elisabeth II., dem formellen Staatsoberhaupt Australiens, seiner Bestimmung übergeben. Zur Eröffnung wurde Beethovens Neunte mit der Ode An die Freude aufgeführt.
Als ein Zeichen einer späten Wiedergutmachung wurde Jørn Utzon 1999 eingeladen, sich als Berater bei der Renovierung und Neuausstattung der Innenräume zu beteiligen. In seinem dänischen Studio gestaltete er einen Wandteppich für die Innenausstattung eines speziellen Raumes, der 2004 wiedereröffnet wurde. Er widmete den Wandteppich Carl Philipp Emanuel Bach.


Mein Eindruck dieses Prachtbaus ist von unausgesprochener Schönheit. Die mehr als 1000 Räume (!) des Opernhauses sind nicht nur Zeichen des überbordendes 20. Jahrhunderts sondern auch die erwachende Kraft des 5. Kontinents, etwas Einmaliges zu erschaffen.

Später bringt uns dann das Tenderboot wieder zur CL zurück und just in diesem Augenblick beginnt es ganz leicht zu regnen.
Dienstag, 14.03.17, Sydney, 22ºC

Gegen 18:00 Uhr werden wir den Anker lichten und den Weg, den wir gekommen sind, zurückfahren. Auf der Steuerbordseite passieren wir den Leuchtturm von Hornby und von Süd-Ost nähern wir uns mit Kurs der Stelle, an welcher uns der Lotse verlässt. Anschliessend setzen wir unsere Fahrt im Meer von Tasmanien fort. Wir navigieren etwa 3 Meilen entfernt von der Küste von New South Wales mit Kurs Süd weiter. Gegen 19:30 Uhr werden wir Kap Banks passieren, dessen Leuchtturm am Eingang der berühmten Bottany Bay steht.

Um 03:10 Uhr bin ich ein erstes Mal aufgewacht, kurz auf den Balkon getreten und wurde dabei Zeuge, wie der Himmel Nächtens seine Schleusen geöffnet hat. Die Lichter der Stadt waren beinahe nicht mehr sehen, so dicht war der strömende Regen. Kalt war es nicht, aber sehr, sehr feucht. Dann schlafe ich weiter bis kurz vor 7 Uhr.

Nach der tollen Exkursion gestern, will ich am heutigen Tag das Zentrum von Sydney zu Fuss (.. oder mit dem Taxi, wenn’s wieder regnen sollte) erkunden. Ich werde ein paar wenige Einkäufe tätigen, mal schauen, was in Sachen Opale so alles angeboten wird. Und dann würde ich gerne für mich einen schönen bemalten Boomerang kaufen als Andenken. Würde so gut zu der Sega-Trommel (Mauritius) in meiner Wohnung passen. S. und E. werden mich dabei begleiten.
Und: Ich muss an der Franklyn Street 12 im Stadtteil Glebe ein Haus suchen. Hier hat mal vor langer Zeit Lena jahrelang gewohnt. Wenn das Objekt noch da ist, werde ich zum Zeichen meiner Präsenz das Teil fotografieren. Entweder finde ich das Grundstück per Google Karte auf meinem Handy oder der Taxidriver kennt die Adresse.

Heute Abend heisst es bereits wieder Abschied nehmen von Sydney, es geht weiter nach Melbourne.
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Dienstag, 14.03.17, Sydney, 23ºC

Heute schlafe ich bis 10 vor 7 Uhr, liege dabei in den letzten Stunden derart verquert und schwerfällig auf meiner rechten Schulter, dass ich beim Aufwachen den Arm nicht mehr bewegen kann. Und wie der schmerzt! Mit viel Massieren bringe ich das Teil wenigstens wieder so hin, dass ich beim Zmorge die Kaffeetasse einigermassen gerade halten kann.

Die mir selbst gestellte Aufgabe am 2. Tag in Sydney besteht darin, 12 Franklin Street zu finden und auf dem langen Rückweg vom District Glebe zurück zum Hafen einige Besorgungen zu machen. Ich brauche eine neue Zahnbürste, Augentropfen, Rennie und Zahnspülung. S. benötigt Briefmarken und E. Stoff-Kängurus für ihre Enkelinnen. Alle diese Dinge erhalte ich in einer chinesisch geführten Pharmacie, der nette kleine Herr hinter dem Tresen, mit den Schlitzaugen, hat alles im Nu gefunden und ebenso fix den Kassazettel ausgedruckt.

Die Adresse, 12 Franklyn Street wird vom Taxidriver innert Sekunden auf seinem GPS im modernen Taxi gefunden. Auf meine Frage, wie lange denn diese Fahrt dauern möge, meint der Fahrer, ein Malaye vermutlich, lakonisch: „.. don’t know, maybe hours if traffic is heavy“, und zwinkert mir dabei fröhlich zu. Er schafft es dann in etwas mehr als 20 Minuten und knöpft mir dafür 25$ (Australische natürlich) ab. Gemessen an den Taxipreisen in Zürich ein doch geringer Betrag, wenn man bedenkt, dass die Strecke für das Auto sicher 10 km betragen hat. Doch nun stehe ich, zusammen mit E. und S. vor dem Haus 12 Franklyn Street im Stadtteil Glebe.


Genauso wie Lena mir das beschrieben hat zeigt es sich, ein Stone Cottage, wirkt etwas ärmlich, weil sicher unbewohnt und nicht gepflegt. Alle Läden sind geschlossen und auf der linken freien Seite des Anwesens wurde ein grosses schwarzes „X“ auf die Steine gemalt. Hoffentlich keine Marke für die Abrissbirne, wäre schade. Ich fühle mich seltsam berührt, in Lena’s Vergangenheit herumzuwühlen und doch ist das durch Lena ein Teil meiner und ihrer Geschichte geworden. Es gefällt mir, dass ich nun einen Teil ihres Lebens vor mir habe und auch zu verstehen lerne.

Der Rückweg zum Hafen ist dann nicht so schwer wie geglaubt. Ich gebe auf meinem iPhone die Zieladresse am Hafen bei den Ferrys ein, und innert Sekunden weiss ich, dass der Heimweg ca. 8 km beträgt. Zu Fuss, natürlich. Aber da wir früh dran sind, machen wir drei uns auf die Socken. In der Zwischenzeit beginnt es zu Regnen, am Anfang nur ganz zögerlich, aber am Schluss giesst es wie aus Kübeln.
Pflotschnass erreichen wir den extra für COSTA Reisende eingerichtete Landungssteg und mit dem Tenderboot kommen wir gerade noch recht für einen kurzen Lunch auf der CL um 14 Uhr.
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Mittwoch, 15.03.17, Auf See, 21ºC

Während der Nacht navigieren wir mit Kurs Süd im Tasmanischen Meer, etwa 25 Meilen westlich vor der australischen Küste. Am Morgen werden wir Cape Howe, 15 Meilen entfernt, passieren und von dort weiter nach Süd-Westen fahren. Nachmittags sehen wir auf unserer Steuerbordseite einige Öl-Plattformen. Kurz danach wird auf der anderen Seite der Leuchtturm der Insel Cliffy, in nur 7 Meilen Entfernung, sichtbar. Am Abend durchqueren wir die Bass-Strasse, auf der linken Seite passieren wir die kleine Insel Forty Foot Rocks und Rodondo Island, in einer Entfernung von etwa 2 Meilen. Rechts umrunden wir die Ableger des Wilsons Gebirge, welches das „Ende des Südens“ von Australien ist. Nach der Passage der Anser Inseln auf Steuerbord, navigieren wir mit Kurs Nord-West in Richtung Melbourne.

Das Wetter dürfte heute hell und sonnig sein, bei etwa 27º C. So werden denn S. und ich – wie immer bei Sonnenschein – uns auf Deck 11 in einen Liegestuhl fläzen, um während genau 30 Minuten (keine Sekunde länger!) mit nacktem Oberkörper und ohne Sonnencrème die Vitamin D Produktion der Haut anzukurbeln.

Ich habe mich an anderer Stelle auch schon über das lausige TV Angebot geäussert. Deshalb vermittle ich euch hier das entsprechende Statement aus dem Diario di Bordo. Unter der Thematik Satellitenempfang lesen wir da folgendes:
Aus unabhängigen, nicht in unserer Kontrolle liegenden Gründen kann an Bord der Empfang des Satellitenfernsehprogramms nicht immer garantiert werden. Eventuelle Signalnetzstörungen, Wetterbedingungen sowie die Schiffsposition können den Empfang beeinträchtigen. Aus diesem Grund können im Bordfernsehen aufgenommene Sendungen zu sehen sein“.

Die technischen Hintergründe sind mir eigentlich ziemlich klar, aber warum werden dann aufgezeichnete Sendungen, die mehr als 2 Monate zurückliegen, ausgestrahlt? Das verstehe wer wolle … Also alte ZDF Tagesschauen, alte Wetterberichte, alte Fussball-Resultate usw.

Ich werde hier in loser Reihenfolge Bilder posten, mit Konterfeis von „Gutmenschen“, die vor und hinter den Kulissen für unser körperliches und leibliches Wohl sorgen. Das erste Bild aus dieser Sammlung habe ich ja schon übermittelt. Ihr wisst, die 5 Barkeeper.
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Donnerstag, 16.03.17, Melbourne, 25ºC

Melbourne ist die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria in Australien. Sie ist mit 4,25 Millionen Einwohnern (Stand Juni 2012) nach Sydney die zweitgrößte Stadt des australischen Kontinents. Die Einwohner von Melbourne werden im Englischen Melburnians genannt. Melbourne wurde 1837 nach dem damaligen britischen Premierminister Lord Melbourne benannt und ist katholischer sowie anglikanischer Erzbischofsitz.

Die aus der Kernstadt Melbourne City mit 71.380 Einwohnern (Stand 2006) und 30 weiteren Gemeinden bestehende Agglomeration ist das wichtigste wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum Victorias. Die Bevölkerung der Stadt besteht zum größten Teil aus Einwanderern, die u. a. chinesischer, britischer, griechischer, italienischer, irischer, kroatischer oder vietnamesischer Herkunft sind.

Die Stadt liegt am Yarra River im Süd-Osten nahe dessen Mündung in die Port-Phillip-Bucht durchschnittlich 14 Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet (Urbanized Area) hat eine Fläche von 1705 Quadratkilometern. Sie ist die zweitgrößte Stadt in Australien nach Sydney. Die Metropolregion (Melbourne Statistical Division) hat eine Fläche von 8830 Quadratkilometern. Sie erstreckt sich von Nord nach Süd über etwa 70 Kilometer und von Ost nach West über rund 50 Kilometer. Die geographischen Koordinaten sind 37,49 Grad südlicher Breite und 144,57 Grad östlicher Länge. Damit ist Melbourne die südlichste Millionenstadt der Welt. 31 Local Government Areas (LGAs) liegen im Stadtgebiet von Melbourne. Diese Metro Councils bilden die Region Greater Melbourne. 3,6 der 4,9 Millionen Einwohner (Stand 2006) Victorias leben hier. Die 26 Cities werden auch als Metropolitan Area, die fünf Shires als Outer Metropolitan Area von Melbourne bezeichnet. Eine besondere Rolle nimmt die zentrale CBD City of Melbourne im Stadtzentrum ein, deren Oberhaupt den Titel Lord Mayor trägt (sonst nur Mayor) und der die Stadt Melbourne nach außen hin repräsentiert.

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Gegen 01:30 Uhr werden wir 8 Meilen südlich von Philip Island sein, deren Lichter rechts vom Schiff zu sehen sind. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Leuchtturm von Kap Shrank, sechs Meilen entfernt. Gegen 04 Uhr werden wir die Melbourne-Lotsenstation erreichen, an der der Lotse unsere Hütte betreten wird, welcher uns bei dem langen Manöver etwa 50 nautische Meilen bis zu unserer definitiven Ankunft helfen wird. Wir fahren entlang der Lichter des Eingangs, die uns bis zum The Rip führen wird, dem schmalen Kanal, der das offene Meer von der Bucht von Melbourne trennt. Vorbei an den Klippen von Point Lonsdale nähern wir uns den Bojen des South-Channel für weitere 12 Meilen bis zur letzten Boje. Dort drehen wir nach Norden durch die ganze Bucht, bis wir zu unserer Pier gelangen.

Melbourne, Hauptstadt des Bundesstaates Victoria, im Süd-Osten des australischen Festlandes gelegen, wird vom Yarra River in zwei Teile geteilt. Sie hat einen ganz besonderen Charme. dank einer Reihe von kleinen Brücken der verschiedensten Formen und Grössen, die die beiden Teile vereinigen. Die Stadt ist nicht zuletzt als Hauptstadt des Sports in Australien bekannt. 1956 war sie Austragungsort der XVI. Olympischen Sommerspiele. Seit 1996 ist die Stadt Gastgeber des Australian Grand Prix der Formel 1, dafür wurde direkt in der Stadt, im Albert Park, eine Rennstrecke gebaut.


Seit dem Anfang unserer Welt-Kreuzfahrt haben wir bereits 19‘491 Seemeilen zurückgelegt;  bis zum Ende der Tour fehlen uns noch 11‘720 Seemeilen.

S. und ich treffen um 10 Uhr eine Entscheidung: Auf Grund des stürmischen und regnerischen Wetters werden wir erst morgen Freitag die City besuchen. Der Wetterbericht ist dann auch wesentlich besser.
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